Mittwoch, 10. September 2014

Selbstversuch?

Alle meinen, ich würde mich erkälten, weil ich noch immer dauerhaft mit offenen Schuhen unterwegs bin. Ich merke das an der Art, wie sie mich anschauen. In den ersten Sekunden fragen sie sich, ist sie verwirrt, schwachsinnig oder obdachlos? Der zweite Eindruck sagt ihnen dann: "Sie wirkt nicht vollkommen neben der Spur. Ob sie eine Wette verloren hat, das arme Ding?". Nein, ich ziehe das ganz freiwillig durch. In was für einer Welt lebten wir, wenn man nicht mindestens vier bis fünf Monate am Stück offene Schuhe tragen dürfte? 
Als Expertin kann ich sagen, der Mai-Juni war in Sandalen deutlich härter als jetzt der September. Nicht nur wegen der Temperaturen, sondern auch wegen der Gewöhnung. Einer der wenigen, die mich in meiner Schuhwahl verstehen, ist der Sohn. Er hat an sich selbst diagnostiziert, dass seine Zehen klaustrophob seien; sie litten, wenn sie in Schuhen, selbst Strümpfen zusammengepfercht seien. Freiheit gebe es nur barfuß.
Außerdem glaube ich seit gestern, dass ein Elternabend ein signifikant höheres Ansteckungsrisiko birgt als offene Schuhe. Alle um einen herum - inklusive Lehrer - schniefen und husten. Erschwerend für die eigene Verfassung kommen die ständigen Kommentare hinzu, der September sei ein Herbstmonat, da trage man keine Sandalen mehr. Können diese Eltern ihren Erziehungsauftrag nicht bei ihren Kindern ausleben? 
Das viel spannendere Experiment an mir selbst war gestern der erste alkoholfreie Abend seit Freitag. Hier meine Erkenntnis: Yes, I can!

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