Samstag, 13. September 2014

Eben in der U 1

An sich ist der Aufenthalt im dunklen Schacht nicht meins, aber manchmal hat auch das U-Bahnfahren seinen Charme. Wenn man - so wie ich gerade - in der gut gefüllten U 1 steht, und nebenan nette Konversation mitzuhören ist. Zwei Schülerinnen, um die 16, von denen die eine die Erste nicht-slawischer Provenienz ist, die ich mit einem goldfarbenen iPhone gesehen habe, führen tiefschürfende Gespräche über Menschen, die sie hassen. Die nämlich im Bus an der Endhaltestelle den Stop-Knopf drücken. Da sind tiefe Gefühlsregungen nun wirklich angesagt. Als die Liste derer, die sie hassen, endlich vollständig ist, meint die eine, die goldgelockte und goldbeiphonete, sie freue sich auf den Urlaub in drei Wochen. Einschränkend fügt sie hinzu, dass es nur ein verlängertes Wochenende sei, aber sie werde wegfahren, nach Rügen. Daraufhin die Andere, ohne die leiseste Ahnung: "Wo-Hin?". Auch im zweiten und dritten Anlauf versteht die Kollegin nur Bahnhof. Dann folgt der Strategiewechsel der Goldenen: "Rü-Gen! Davon habe ich Dir doch die Bilder geschickt. Das ist da, wo die Strände so aussehen wie auf Mallorca."
Man darf nicht kleinlich sein, denn gewisse Geografiekenntnisse scheinen ja vorhanden.

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