Sonntag, 30. April 2017

Macht Shoppen glücklich?

Zur allgemeinen Stärkung der Truppenmoral regte ich einen Ikea-Besuch an. Der Vorschlag wurde vorgestern im familiären Plenum im Rahmen des Möglichen positiv aufgenommen. Als es gestern allerdings um die konkrete Umsetzung ging, war nur noch die Tochter dabei - um deren Stimmung man sich aktuell ohnehin keine Gedanken machen muss. Der Sohn blieb trübtassig zu Hause. Also sahen die Tochter und ich uns alleine Sofas an. Immer mal wieder schafft es meine Brut, mich mit ihrer Unerfahrenheit, aber auch Höflichkeit zu überraschen: die Tochter fragte, ob man sich wohl auf die ausgestellten Sofas setzen dürfe. Meine Antwort, dafür seien sie da, kam ihr wohl recht pampig vor. Jedenfalls sah sie mich nach wie vor ungläubig an. Ihre Zweifel blieben; selbst als ich mich demonstrativ auf eines der Exponate setzte.
Kurze Zeit später, es muss im Küchenbereich gewesen sein, kam uns ein etwa fünfjähriges Kind entgegen, das resolut voranschritt, sich zu seiner Mutter umdrehte und ebenso energisch wie lautstark verkündete: "Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust hier zu sein!" Wie unterschiedlich man solche Begebenheiten doch wahrnimmt und einordnet. Während ich direkt im Anschluss an diesen Ausruf darüber sinnierte, ob mein Erziehungsstil vielleicht nicht autoritär genug sei, meinte die Tochter im Verlassen des Ladens - gute Gedanken brauchen ihre Zeit zur Reifung -, man merke an allen Ecken, dass der Altonaer Ikea zu klein sei. Es gebe kein Småland.
Einig waren wir uns auf jeden Fall, dass die Bezeichnung "Allemansrätten" für Köttbullar und ihre vegane Entsprechung in Deutschland nicht verkaufsfördernd wirkt.

Freitag, 28. April 2017

Umschulung - jetzt aber!

Wieder einmal trage ich mich mit dem Gedanken, umzuschulen. Diesmal plane ich - haltet euch fest - einen Einstieg ins Kammerjäger-Business. Ich spezialisiere mich auch gleich. Trotz meiner hohen Affinität zu seinen klanghaften Giftstoffen ist es nicht das Rattenvernichtungsgeschäft. Nein, ich werde Spezialistin im Bereich "Ameisen". Nicht nur, dass sich eine solche Subzeile gut auf der Visitenkarte macht. Es scheint mir auch leicht verdientes Geld zu sein. Gelegentlich rufen hysterische Menschen an, ich komme vorbei, scanne Wohnungen, Balkons, Gärten, Keller - als bekennender Wohnungsspanner habe ich damit mein Hobby zum Beruf gemacht - und empfehle am Ende, ökologisch unbedenkliche Ameisenköder von Budni aufzustellen. Anschließend kommt das Beste: ich schicke meine Rechnung. Wenn das kein bombensicherer Businessplan ist, dann weiß ich auch nicht.

Donnerstag, 27. April 2017

Ganz sicher

Im Rahmen der handelsüblichen Aufs und Abs des Lebens warten wir gerade alle auf den Aufwärtstrend. Selbst Dinge, die sonst wie selbstverständlich laufen, gelingen nicht so richtig. 
q.e.d. 
(Farbe kommt nicht rüber, der Flamingo - oder war's ein Pelikan? - in der Mitte tarnt, dass der Kuchen durchgebrochen ist, vielleicht schmeckt er nicht einmal, in der Vorbereitung das Flamingo-Tablett zerstört etc.)
Das aktuelle Mantra stammt also aus dem Räuber Hotzenplotz, genau genommen aus Großmutters Lieblingsmelodie: Alles neu macht der Mai. Sowieso. Genau. Bestimmt. Muss ja. Schließlich harren diverse Sandalen ihrer baldigen Verwendung.
So, Mai, du weißt jetzt, was Phase ist.

Dienstag, 25. April 2017

Fähigkeiten

Wenn ich in irgendetwas im neuen Job schon Routine entwickelt habe, dann ist es Umziehen. Keine drei Monate da - und schon zweimal den Arbeitsplatz umgezogen. Da unser jetziges Büro eine Interimslösung ist, kann man damit rechnen, dass auch der nächste Umzug nicht auf sich warten lassen wird. In allem anderen mag ich noch viel lernen müssen, aber erfahrene Umzugsfachkraft bin ich unterdessen. Ich deute das als Erfolg.

Montag, 24. April 2017

The Empire Strikes Back

Manche Strafe folgt eben doch nicht auf den Fuß. Sie braucht ein halbes Jahr. Aber dann. Für das Votum gegen eine Dachbegrünung, gab es jetzt eine juristische Spitzfindigkeit gegen Fenstersanierung. Zufällig trifft die Verweigerung dieser Maßnahmen genau diejenigen am meisten, die damals gegen das Gründach waren. Honi soit qui mal y pense. 
Wie damals, als ich noch Ausrichterin der Kindergeburtstage war, tröste ich mich mit dem Gedanken, dass nun einige Monate Ruhe ist, bis die nächste Eigentümerversammlung stattfinden wird. Und auch ansonsten ist alles super.

Freitag, 21. April 2017

Blaues Band oder was?

Es muss wohl der Frühling sein. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum meine Kinder plötzlich mehr als alles Andere bewegt, wie sie ihre Zimmer entrümpeln (der Sohn) oder wo sich Staubsaugeraufsätze befinden (die Tochter). Die Tochter ging sogar so weit, sich neben der Frage nach den Aufsätzen bei mir zu erkundigen, ob ihr Bruder schon schlafe oder ob sie noch saugen könne (es war nach 22 Uhr). Heute früh begrüßte sie uns freudestrahlend mit "Hallo, Familie!" und umarmte uns jeweils. Irgendwas liegt in der Luft.

Donnerstag, 20. April 2017

Fünf Tage in vier gepresst

Eigentlich dachte man, dass die kurze Woche im Nu abgerissen sei. Doch sie beschloss, die volle Runde zu nehmen: die Tochter aus ihrer kurzfristig einberaumten Abiturpanik herausholen, den Sohn mit Engelszungen davon überzeugen, trotz allgemeinen Stumpfsinns zur Schule zu gehen und im Job unerfreuliche Arbeiten erledigen. Als ob das nicht genug wäre, kommt morgen nach der Arbeit dann auch noch die Eigentümerversammlung. Mal sehen, was man sich diesmal einfallen lässt, um gesinnungslose Gestalten wie mich an die Wand zu stellen. Ich glaube, ich sage es mit einer der guten Nachbarinnen:

Mittwoch, 19. April 2017

Vorbereitungen

Nun hat sie bei uns doch Einzug gehalten. Die Panik vor dem Abitur. Als ich gestern Abend nach Hause kam, empfing mich eine schniefende Tochter. Da ich sie länger nicht gesehen hatte, befürchtete ich, sie habe sich erkältet. Sie verneinte. Daraufhin dachte ich, die neue Liebe sei bereits vorbei und sie weine. Letzteres war korrekt, aber der Grund nicht. Sie schaffe es nicht, bis Donnerstag alles Notwendige für die Geschichtsklausur zu lernen. Ich bin nach wie vor sehr stolz auf mich, die Worte, die zaghaft in meinem Kopf herumspukten, nicht gesagt zu haben: "Vielleicht hättest du vor Dienstag mit dem Lernen anfangen sollen?" Ich werde wohl langsam altersweise. Stattdessen erinnerte ich sie an ihre Fähigkeiten und ihre guten, genau genommen sehr guten Noten im Vorfeld. Nur hat Vernunft in Zeiten der Panik und Hysterie wenig Bestand. Im Grunde blieb mir nichts, als mich aus der eigenen Küche zu trollen, denn dort lerne es sich am besten, hieß es. Wundert mich nicht. Gegen die vollgerümpelten Schreibtische der Kinder nimmt sich der Küchentisch geradezu klinisch aus. Als ich fortzog, war ich einigermaßen beruhigt, da die Angst der Empörung gewichen war: die Tochter schimpfte wieder mit der ihr eigenen Verve, dass die Zeitpläne des Hamburger Abiturs Mist seien, wenn die beiden lernintensivsten Klausuren zuerst kommen. Biologie heute (ihrerseits rein altruistischer Ärger) und Geschichte morgen (siehe oben). Meine Beschwichtigung, es sei doch gut, wenn man früh das Schlimmste hinter sich habe, verfing nicht. 
Egal, jetzt widme ich mich wieder meiner eigenen Abiturvorbereitung: wie ich den Abiball überstehe. Nicht nur, dass er mit dem Kindsvater peinlichkeitsfrei überstanden werden will; er findet auch noch genau am Tag des G 20-Gipfels statt. Meine Vorfreude steigt täglich.

Dienstag, 18. April 2017

Work-Life-Balance

Meinetwegen hätte Ostern ruhig noch etwas länger dauern können. Vier freie Tage sind schon nicht schlecht, aber mehr wären noch besser. 
Doch ich will nicht undankbar sein, immerhin wirkt der Sohn auch ohne vorangegangene Fastenzeit geläutert. Vielleicht kommt vegane Ernährung in etwa dem Fasten gleich? Er tat jedenfalls gestern kund, er wolle erstens am kommenden Freitag sein Zimmer entrümpeln. Am Freitag deswegen, weil dann seine Freundin seine reizende Assistentin geben wird. Zweitens solle ich ihm einen Plan aufstellen. Ich guckte ihn fragend an, vermutete ich doch, es gehe ums Lernen. Dafür wäre ich keine große Hilfe. Man muss seine Grenzen kennen. Er führte aus, wenn er keine abzuarbeitende Liste habe, werde es immer so weiter gehen, dass ich für die ganze Ordnung und Sauberkeit im Haushalt zuständig sei. Dann werde das nie enden. Ein Wunder ist geschehen!
Noch tue ich vermutlich gut daran, nicht zu erwarten, dass allzu viele der Vorsätze auch den Praxistest überleben.

Montag, 17. April 2017

Österliche Stimmung

Mir hat der Osterhase einen Tag sturmfrei gebracht. Nachdem die Tochter seit Karfreitag nicht mehr gesehen wurde, packte der Sohn am Sonntag nach dem Frühstück sein Osterkörbchen und zog zu seiner Freundin. Sein Korb war gesteckt voll mit allerlei veganen Leckereien (oder so), die ich am Vortag unter Mühen herangeschafft hatte. Bin ich eigentlich undankbar, wenn ich finde, der Osterhase hätte mir sein Geschenk an mich etwas früher unterbreiten können? Dann hätte ich erstens die Sturmfreiheit besser nutzen können und mich zweitens so richtig mit Fleisch, Fisch, Eiern und Milch eindecken können. Ja, wahrscheinlich bin ich undankbar.
So habe ich die freie Zeit immerhin dafür genutzt, die Küchenarbeitsfläche abzuschleifen und anschließend mehrfach zu wachsen. Was man eben Ostern so macht. Zumindest in Einstürzende Neubauten-affinen Haushalten.
Zweckoptimistisch betrachtet: die Küchenzeile wollte ich mit dem Kühlschrankinhalt ohnehin nicht nutzen.

Samstag, 15. April 2017

Da fällt mir ein...

Gründonnerstag fand ich den passenden Zeitpunkt, um einmal vertauschte Rollen zu spielen. Mir war danach, gegen meine Teenagerkinder zu opponieren. Und zwar so richtig. Beim Einkauf - denn da war ich noch dem klassischen Rollenmodell verhaftet: Muddie kauft vor Feiertagen noch mehr Kalorien ein als sonst - packte mich nach viel kinderinduzierter Entbehrung die Fleischeslust. Ich kaufte ein Paar Wiener Würstchen (Geflügel) und aß sie gleich auf dem Nachhauseweg. Verrückt! Wie gut, dass Fleischkonsum nicht so leicht zu detektieren ist wie der von Zigaretten. Sie haben nichts gemerkt. Auch die Entsorgung der verräterischen Verpackung blieb unbemerkt. Das liegt vor allem daran, dass meine Brut die Nutzung des Mülleimers meidet. In dieser Hinsicht ist alles altersgemäß.


Donnerstag, 13. April 2017

Steigerungsraten

Der erste Crashtag ihrer Abiturlaufbahn sei "zu 100% unnötig" gewesen, sagt die Tochter. Als bekennende Zweckoptimistin sage ich: das ist gut. Denn so hatte Tag Zwei Steigerungspotential. Das hat er allerdings nicht vollständig genutzt. Ich interpretierte die Worte der Tochter darüber als zu 95% unnötig. Auch das finde ich nicht schlecht. So hat der heutige Gründonnerscrashtag (verstehe gar nicht, warum dieses Wort als falsch unterschlängelt wird) noch Luft nach oben. 
Vielleicht ein Mode mit Vorbildcharakter für das Osterwetter?

Mittwoch, 12. April 2017

Fact Or Fiction?

Das sind jetzt echt mal Fake News:
Der Tochter wurde gesagt, Montag sei ihr letzter Schultag. Das Motto dafür ignorierte sie übrigens geflissentlich, denn sie habe ihre "Vorbehalte gegenüber dem Wort Asi". Tatsächlich hat sie seit gestern diverse Crashkurse, mit denen sie mehr Zeit verbringt als an den vorangegangenen letzten Schultagen. Sollte jetzt doch noch Stress aufkommen?
Ich wiederum träumte, ich gucke auf den Wecker und er zeige mir die Zeit zum Aufstehen an. Vor Schreck wache ich auf und sehe für die Uhrzeit überraschend klar, dass ich noch zwei Stunden schlafen kann. Fairness geht anders.

Dienstag, 11. April 2017

Bilanz

Einen Freund gewonnen, einen verloren. Die Bilanz des gestrigen Tages. Ich kam an Snoopy in Osterhasen-Verkleidung nicht vorbei. Doch der Sohn meinte: "Mama, das muss aufhören!" Zugegeben, Snoopy ist nicht süß, ist klar. Er hat keine Backen, in die man kneifen kann. Aber manchmal muss auch eine Frau tun, was eine Frau tun muss. Und wenn es den Sohn verprellt.

Montag, 10. April 2017

Hurra!

Wir gönnen uns die kleine Freude, dass dieser Montag ob der kurzen Woche nicht ganz so viel Aktivierungsenergie benötigt. Die noch größere Freude ist, dass der nächste Montag dann gleich ein Dienstag sein wird. Die größte Erleichterung dürfte jedoch die Tochter empfinden, denn heute ist ihr letzter Schultag. Da ich sie das gesamte Wochenende nicht sah, kann ich es allerdings nur vermuten. Heute früh echauffierte sie sich hauptsächlich darüber, ein blöder Nachbar grüße sie nicht. Dabei habe sie zweimal "Hallo!" gesagt. Wie peinlich das für sie sei. Ich erwiderte, für ihn sei das viel peinlicher. Das half ihr nicht. Sie polterte, da rege man sich immer über die Jugend von heute auf, die sei wenigstens höflich. Was sie und ihre Freundin auf jeden Fall besser als alle anderen beherrschen, ist ein Briefing zum Thema Geburtstagsgeschenk. Wenn sie "Antje mag Flamingos, Enten, Schweine, Schnickschnack und Wein" herausarbeiten, weitergeben und das dabei herauskommt, haben sie alles richtig gemacht:

Sonntag, 9. April 2017

Literaturempfehlung

Wer sich auch nur ansatzweise mit dem Gedanken trägt, irgendetwas zu schreiben, dem sei geraten, in dieser Phase nicht Bücher von Tex Rubinowitz zu lesen. So schön sie auch seien, sie eignen sich mit ihrem adaptierten österreichischen Schwermut nicht zur Zunahme der Kreativitätsschübe. Man ahnt es: diesen Anfängerfehler habe ich gerade begangen. Ständig ist man sich mit dem Autor einig, dass das Leben nur so vor sich hin plätschert, man nichts Substanzielles erlebt und schon gar nichts zu berichten hat. Mit dem Unterschied, dass er das alles viel besser auszudrücken vermag.
Ich glaube, aus Sicherheitsgründen steige ich auf Pixi-Bücher um.

Donnerstag, 6. April 2017

Alles neu?

Beim Comeback von Rolf Zuckowski habe ich ein gutes Gefühl. Mit dem Motto im Zusammenhang mit Kindern kann eigentlich nichts schiefgehen:
Was ich jedoch ausschließen kann, ist ein Liebescomeback mit dem Gatten. Wenn dessen Geburtstagsgrüße darin bestehen, die Geburtstagsmail unseres Finanzmaklers - ergänzt durch ein paar laue Worte - einen Tag zu spät weiterzuleiten. Spätestens dann weiß man, dass da nichts mehr gehen wird. Und das ist auch gut so.

Mittwoch, 5. April 2017

Merkst du was?

Man merkt, dass man ein Stadtkind ist, wenn man die fette Spinne im Handwaschbecken der Gästetoilette (in den Worten meiner Mutter "die Vogeltränke") der Freundin für einen Spaßartikel hält.
Man merkt, dass man am Vorabend des Geburtstags nicht sturztrunken ist, wenn man auf dem Gehweg noch die Klopapierfahne wiedererkennt, mithilfe derer die Spinne vom Balkon expediert wurde.

Dienstag, 4. April 2017

Full-Time-Job

Immer wieder beeindruckt mich, wie gleichgültig eine Stadt, die sich in dem Zusammenhang vor nicht allzu langer Zeit "Diese Stadt braucht alle Talente" oder so ähnlich auf die Fahne schrieb, tatsächlich mit ihnen umgeht. Dass sie die Sache mit der Schulpflicht nicht richtig nachhält, Schwamm drüber! Dass sie sich in vielfältigen Zirkelbezügen verstrickt, wenn es um Maßnahmen und Zuständigkeiten geht, auch nicht neu. Dass man im Umgang mit offiziellen Stellen bestenfalls wie eine ansteckende Krankheit behandelt wird, auch daran gewöhnt man sich nach ein paar Jahren. Dass sich der zuständige Sachbearbeiter der Behörde nie zurückmeldet, ist unnötig zu erwähnen. Hey, wir sind schließlich Bezirk Hamburg-Mitte! 
Woran ich mich jedoch nie zu gewöhnen scheine, ist die Erwartung, ich betreibe das Kümmern um die Angelegenheiten meiner Kinder hauptberuflich. Was sollte man als Mutter auch sonst zu tun haben?

Montag, 3. April 2017

Gesammelte Werke

So, ich melde mich aus der Versenkung zurück. Die Jahrhunderttrilogie der Plus-1.000-Seiten-Schmöker ist ausgelesen. Jetzt gibt es wieder anständige Bücher, die mich nicht vom Schreiben abhalten. Hoffentlich.
Dabei hätte es vom Wochenende zu berichten gegeben, dass ich es zu nicht unerheblichen Anteilen im Baumarkt verbrachte. Für manche Menschen sind Baumärkte echte Wohlfühlzonen. Ich gehöre nicht dazu. Wenn ich durch ein Wunder an eine kundige Fachkraft gerate, bekomme ich grundsätzlich suggeriert: "Püppi, ich zeig' dir mal, wie die Welt funktioniert." Dabei ist es wirklich nicht trivial, das geeignete Gerät gegen eine Toilettenverstopfung zu finden. Immerhin, gegen 21 Uhr am Freitag konnte ich endlich Vollzug melden. Free Toilet! Kein Wunder, dass mir das Wochenende zu kurz für die vorangegangene Woche vorkommt. Am Folgetag war meine Anwesenheit (im gleichen!) Baumarkt eher begleitend und beratend. 
Den Rest des Wochenendes verbrachte ich gefühlt mit Einkaufen. Erstens mussten die üblichen Kalorienvorräte herangeschafft werden. Der Sohn sah  sich dazu außerstande. Er war schlechter Stimmung, da seine Freundin nicht die gewünschte Zeit für ihn hatte. Wen wundert es da, dass er "ein Kilo abgenommen" hat. Die Tochter war wie üblich abwesend. Zweitens musste sonntags der verkaufsoffene Sonntag ausgenutzt werden. Wofür ist man schließlich nicht Verdi-Mitglied?
Wäre nicht das zeitweilig schöne Frühlingswetter gewesen, hätte mich wahrscheinlich die Mollstimmung des Sohnes auch heruntergezogen. So habe ich erst gepflanzt und dann gelesen. Außerdem erfreute mich der Nachbar durch Vorführungen als sein Alter Ego, die nicht eigentlich für mich bestimmt waren, die ich ob der räumlichen Verhältnisse dennoch mitbekam: "Ja, wer soll es denn sonst gewesen sein? Der Weihnachtsmann? Oder der Osterhase?" A propos, Ostern. Die (veganen?) Ostereier werde ich wohl unter Sonnenblumen verstecken müssen. Die Narzissen jedenfalls machen es schon jetzt nicht mehr richtig. Erst-Welt-Probleme der Erderwärmung. Und dann das weitere Problem aus dieser Kategorie: dieses Wochenende war eindeutig zu kurz. Wurde uns davon etwa schon wieder eine Stunde geklaut? Eine Weltverschwörung?