Mittwoch, 17. September 2014

Alter

Derzeit hadere ich mit meinen Kindern. Sie lassen mich in Sachen Inspiration schmählich alleine. Definitiv vorbei die Zeiten, als man mit dem Memorieren der ständigen Stilblüten gar nicht hinterher kam. Ich ertappe mich dabei, wie ich manchmal sehnsüchtig kleineren Kindern nachsehe. Nicht weil sie so süß wären - ich erinnere mich schon an Schlafdefizit und Ausgelaugtsein - sondern weil ich die kindlichen Sprachexperimente vermisse. Bei "kindlich" fällt mir ansonsten zusammenhangslos ein, wie die französische Klassenlehrerin des Sohnes in der Grundschule oft davon sprach, dass ihre Schüler eine "kindische" Herangehensweise hätten. 

Vielleicht ist auch alles ganz gut so. Gestern sah ich junge ratlose Eltern neben einen Kinderwagen stehen, in dem sich ihr schreiendes Kind befand. Sie standen nebeneinander, jeder starrte jeweils aufs Display seines Smartphones und dengelte hektisch darauf ein. Ich befürchte, die Erziehungs-App funktionierte nicht oder die Internetverbindung war zu schlecht, um bei ihrem pädagogischen Problem im Netz Hilfe zu finden.
In solchen Momenten freue ich mich, dass vieles bereits hinter mir liegt.

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