Freitag, 8. Juli 2016

Spieltag 22

Ab jetzt haben wir abends wieder frei. Wir überlegen noch, was wir Sonntagabend machen. Unser Favorit ist Keksebacken. Die Entscheidung gegen Fußball hat nichts mit übertriebenem Patriotismus zu tun. Es ist nur klar, dass das Finalspiel ein sterbenslangweiliges wird. Also Schwamm drüber!

Für mich selbst war der Abend erfolgreicher. Auch wenn es am Morgen noch nicht so aussah. Der Plan sah vor, einen Tag für mich zu haben. Wie man sich einen Urlaubstag in der Woche vorstellt: Beauty, Wellness, das volle Programm. Ach, damit rechnen sie bloß! Es begann damit, dass ich mir gegen 9 Uhr einen Tee kochte, als es an der Haustür klopfte. Der Betreuer des Sohnes wünschte Unterhaltung. Das Tee-Angebot lehnte er dankend ab, aber ob ich einen Kaffee für ihn habe. So Bewirtung it is. Gegen 11:30 Uhr war er herauskomplimentiert. Dann Warten auf den REWE-Mann. Anschließend zur Meldestelle, um den Pass abzuholen. Dort festzustellen, dass ich den Abholschein vergessen habe. Nochmal zurück. Diesmal aber. Zum Abholen des Ausweises solle ich Zeit mitbringen. Ach, kein Problem, ich habe Urlaub! Beim Warten entdecken, dass der Betreuer mir eine Nachricht auf dem Telefon hinterlassen hat: er habe seine Tasche bei uns vergessen, ob er sie gegen 16:15 Uhr bei uns abholen könne. Kein Problem, ich habe ja Urlaub. Gegen 14 Uhr zu Hause werde ich nicht nur von den üblichen Worten des Sohnes empfangen ("Gibt es was Leckeres?"), sondern auch, dass er nichts für morgen anzuziehen habe. Okay, bis 16 Uhr können wir in die Stadt, dann müssen wir zu Hause sein. Der ursprüngliche Plan, die Tochter mit der Taschenübergabe zu beauftragen, ging nicht auf, da sie wichtige, andere Termine hat. Geht doch alles, ich habe ja Urlaub. Im kurzen Shopping-Slot waren wir recht erfolgreich. Der Sohn hat nur noch den Auftrag, ein Hemd zu besorgen, als ich ihn in der Stadt zurück lasse, um rechtzeitig wieder vor Ort zu sein. Um es im eBay-Duktus zu sagen: alles bestens geklappt, nicht unbedingt immer wieder gerne. Danach den zurückgekehrten Sohn bewundern ("Ich bin einfach der Anzugtyp." - und er hat recht!). Beauty reduziert sich damit auf die übliche halbe Stunde. 
Dann gegen Aufregung kämpfen und gewinnen. "Eine echt gute delivery" konstatierten anschließend die Kinder (eines davon sogar im Anzug).

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