Mittwoch, 20. Juli 2016

Der Wahnsinn

Bisher hat mich der ganze Rummel um Pokémon Go ziemlich kalt gelassen. Gelegentlich hörte ich die Kollegen darüber sprechen, wie man brüte, dass die Rotoren auf dem Dach ins Spiel eingebunden seien, wo Hotspots seien und ähnliches. Nun ist die Tochter auch infiziert. Während der Schulzeit verwehrte sie sich den Spaß noch. Pünktlich zum Beginn der Ferien ist sie eingestiegen. Mit dem Hinweis auf ein schlechtes Zeugnis kann ich es ihr wohl auch nicht verbieten.  Obwohl 10 Punkte in Sport als schlechteste Note natürlich empörend sind. Was soll's? Durch Pokémon Go hat sie ja jetzt sportliche Betätigung. Zum Einkaufen begleitete sie mich in der Hoffnung, auf irgendwelche Viecher zu treffen. Innerhalb von vier Stunden ist sie auf Level 6 avanciert. In Bestzeit fand sie heraus, dass unser Nachbarhaus, ein Stift für Demenzkranke, ein Poké Stop sei. Whatever that means. Man kann den Spieldesignern jedenfalls nicht einen gewissen Sinn für Humor absprechen. Die Tochter findet es toll, Neues in ihrer Hood zu entdecken. Die Bewegung wird als Workout verbucht. Auch erkennt sie sofort Gleichgesinnte. Was zugegeben momentan nicht allzu schwer ist. Als sie vorhin aus unserer Küche in den Park sah, meinte ich, sie sagen zu hören: "Die spionieren uns aus." Stattdessen sagte sie: "Die spielen das auch."
Ich warte auf die Weiterentwicklung des Spiels, die zur Folge haben wird, dass Kinder den Müll rausbringen.

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