Samstag, 18. Oktober 2014

Aus dem Nähkästchen

Gestern Morgen meinte die Tochter in original diesen Worten, dass "ihr Melancholie fremd sei". Ich hörte es gerne, denn so gibt es keine Diskrepanz zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und meiner Einschätzung ihres Charakters. Außerdem reicht eine herbstlich-schwermütige Person pro Haushalt vollkommen.
Sie war fasziniert von Freundinnen, die morgens beim Aufstehen schon merkten, dass es ein Scheißtag werde, und so entwickele er sich dann auch.
Schön, dass ich doch noch einen kleinen Wissensvorsprung habe und ihr das Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung erklären konnte. Für irgendwas müssen Mütter ja gut sein.
Am Abend dann wurden die Rollen wieder vertauscht. Als ich Freunden vom aktuellen Lieblingslied des Sohnes erzählen wollte, grätschte die Tochter herein und meinte, es handele sich nicht so sehr um seine favorisierten Klänge als mehr um "guilty pleasure". Ich fand die Bezeichnung großartig. Allerdings frage ich mich seitdem, ob diese Redewendung in jüngeren Kreisen bereits vollkommen etabliert ist und ich wie üblich hinterherhinke. Ach egal, ich darf das, ich bin Mutter!

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