Samstag, 30. August 2014

Endlich Ausschlafen

So stelle ich mir die geruhsame Wochenenderholung vor:
Gegen Mitternacht kommt die Tochter an mein Bett und fragt, ob sie bei mir im Bett schlafen dürfe, denn sie habe Kopfschmerzen und das Knarzen ihres Bettes verschlimmere sie nur. Sie mussten wohl wirklich schwer sein, denn nur so lässt sich erklären, dass sie meine unmenschlichen Zugangsberechtigungen (Mobiltelefon im Flugmodus) akzeptierte. Dass es fortan um meinen Schlaf nicht gut bestellt sein würde, war damit besiegelt. 
Erstens neigt die Tochter, seit ich sie kenne, zu ausufernden Drehungen und sonstigen Bewegungen - auch und besonders im Schlaf. Deswegen antwortete ich damals auf die übliche Frage während der Schwangerschaft mit ihr, ob es ein Mädchen oder Junge werde, grundsätzlich mit "Es wird ein Döner."
Zweitens ist sie nächtens sehr laut. Von klein auf stöhnt die Tochter im Schlaf wie eine Alte. Meiner küchenpsychologischen These nach verarbeitet sie in der Nacht sehr viel, was ansatzweise sowohl die Unruhe als auch die Lautstärke erklärte.
Gegen acht Uhr morgens beschloss sie heute, dass ihr das Geschnarche der Mutter und das deaktivierte Telefon genug seien (vermutlich in umgekehrter Rangreihe) und verließ mein Bett ähnlich laut wie sie es bewohnt hatte. Die Matinee-Vorstellung ging nahtlos weiter, Auftritt Sohn. Dieser bot an, Brötchen zu holen. Trotz der unchristlichen Uhrzeit und des Schlafmangels roch ich den Braten; Altruismus um diese Zeit ist nicht unbedingt typisch für ihn. Es stellte sich heraus, dass er neben Kalorien auch Batterien für irgendwelches elektronisches Gerät benötigte. Er zog los und kam eine Viertelstunde später wieder. Neben Brötchen, Pfannkuchen (hier: Berlinern) und Batterien brachte er noch ein traumhaftes Adidas-Deo von Budni mit. Seitdem riecht es hier wie im Puff. Der Sohn, kleinkariert wie er manchmal sein kann (woher er das bloß hat?), konstatierte auf meine gleichlautende Bemerkung, dass ich dann wohl wissen müsse, wie es in einem solchen Etablissement rieche. Ich möchte diesen Hinweis über den olfaktorischen Zustand jedoch nur als Warnung für etwaige Besucher geben.

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