Freitag, 8. August 2014

Die eigenen vier Wände

Seit gestern Nacht hat die Brut wieder vollständig das Regiment über unsere vermeintlich gemeinsame Wohnung übernommen.
Das Wohnzimmer, speziell das Sofa ist seit jeher in der Hand der Kinder. Neu ist lediglich, dass die beiden auf dem Sofa lümmelnd ihren Phantomschmerzen nachhängen: die minderbemittelte Mutter trägt nämlich nicht allein die Schuld an der anhaltenden WLAN-Misere, sie hat in einem nicht nachvollziehbaren Wutanfall auch noch den Fernseher demontiert und in die großelterliche Wohnung verbannt.
Dass sich die Küche unter einer Decke von Essensresten, Geschirr, Besteck und Zeitschriften befindet, ist kein Novum. Ebenso wenig wie das Badezimmer, in dem sich seit der Rückkehr der Tochter kein freier Millimeter mehr finden lässt, schon gar nicht auf dem Boden.
Ein neues Phänomen tritt allerdings auf: in ihrer Not ohne Fernseher und Internet sind sie dazu übergegangen, die guten alten DVDs auf dem Computer in meinem Zimmer zu sehen. Das geht natürlich nicht, ohne nicht auch dort einen Wirbelsturm der Verwüstung zu hinterlassen. Trautes Heim, Glück allein.
Aber ich will nicht klagen. Mir bleibt doch noch der Balkon, der wegen des Übermaßes an Frischluft von Teenagern möglichst gemieden wird. Nur etwa alle 30 Minuten kommt der Sohn vorbei, um zu fragen, was es zu Essen gebe.

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