Montag, 11. August 2014

Diese Mütter!

Wiederholt habe ich an dieser Stelle schon zugeben müssen, eine herzlose Mutter zu sein. Dass ich meine Brut seit Längeren ohne WLAN und jetzt auch noch ohne Fernsehen dahinvegitieren lasse, kommt Folter und Kindesmisshandlung gleich.
Nun habe ich in meiner Unmenschlichkeit noch eine Schippe draufgelegt: ich habe der achtzehnjährigen Tochter einer Freundin und ihrem Freund erlaubt, mein Zimmer für fünf Tage zu nutzen und mich selbst ausquartiert. Mein erster Fauxpas war, dieses verquere Ansinnen nicht in einer statthaften Frist bei meinen Kindern anzukündigen und sie zweitens nicht um Erlaubnis zu fragen. In meiner unseriösen Mutterdenke meinte ich sogar, es könne ganz nett sein, wenn die Jugend in der Wohnung nicht durch versponnene Erwachsene, Mütter gar, gestört würde. Ich hätte wissen müssen, dass dieser Gedanke abwegig ist und ich mir deutlich zu viel herausnehme. Ich tue gerade so, als wohnte ich dort gleichberechtigt mit den Kindern! Da sollte ich mir lieber eine Scheibe von den Eltern eines Schulfreundes der Tochter abschneiden, die für seine Abschiedsparty (bevor er für ein Jahr in die USA geht) bis halb drei nachts brav auf einer Parkbank oder Ähnlichem ausharrten, ehe sie Zuhause wieder gelitten waren und sich sehen lassen durften.

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