Sonntag, 15. Juni 2014

Tafelsilber

Nun findet doch statt, was der Sohn an der WM normalerweise so schmerzlich vermisst: die heiße Phase des Transfermarktes.
Das kam so:
Dem Sohn war ein Dorn im Auge, dass Eierkopp und Helga den gestrigen Tag - und vor allem Abend! - im Ornat der Verlierermannschaft zubringen mussten. Seit die beiden Trikot trügen, "hätten sie einen schlechten Charakter bekommen". 
Allerdings muss man hinzufügen, dass diese Wandlung vor allem Eierkopp betrifft, denn Helga sei erstens noch nicht so lange bei ihm und habe zweitens schon immer einen miesen Charakter besessen ("Helga ist eine Bitch."). Im Gegensatz zu früher sieht er sich nun nicht mehr in der Lage, erzieherisch gegenzuwirken. Bis gestern war sein Hauptproblem, dass ich immer so täte, als gehörten seine beiden Schützlinge mir.
Nach dem verlorenen Uruguay-Spiel war die Gelegenheit im wahrsten Wortsinne günstig. Für mich - versteht sich! Für läppische 639 uruguayanische Pesos Ablösesumme konnte Helga bereits gestern Abend in mein Team wechseln. Die Verhandlungen für den Starspieler mit der Nummer 10 zogen sich noch etwas länger hin. Der geplagte Star musste eine vermutlich höchst unwirtliche Nacht (noch ist Eierkopp so traumatisiert, dass er nicht darüber sprechen kann) beim Buddy des Sohnes verbringen, ehe wir vertragseinig werden konnten. Doch seit 10:44 Uhr sind alle Unklarheiten beseitigt, für ein Ablösesumme von 1.598 $U konnte ich sein Management vom Wechsel in meine Mannschaft überzeugen. Mit Brief und Siegel.
Mich als militante Spellcheckmuddie freut besonders, dass der vom Sohn aufgesetzte Vertragstext den juristischen Duktus recht authentisch trifft und dass Orthografie und Interpunktion vergleichsweise fehlerfrei daherkommen.

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