Mittwoch, 25. Juni 2014

Alles normal?

Ob ich nach der WM noch des Lesens und Schreibens mächtig sein werde? Hoffen wir, dass es sich damit wie mit dem Fahrradfahren verhält. Zu den zu lesenden Bücherstapeln (wir berichteten) gesellen sich unterdessen haufenweise Ausgaben der Zeit und unerledigte Korrespondenz.
Hinzu kommt die Frage, ob wir uns jemals wieder an einen gebräuchlichen Tagesrhythmus gewöhnen werden. Die 22 Uhr-Spiele, die wegen des Endes der Vorrunde selbst Begegnungen zwischen Gammelmannschaften fesselnd werden lassen, fordern ihren Tribut.
Gestern freute ich mich über die himmlische Ruhe in der Wohnung, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Dass die Kinder vor Ort waren, konnte ich aus Schuhen, Jacken und Schultaschen schließen, die breitflächig den Flurboden bedeckten. Etwa eine Stunde konnte ich die Stille genießen. Dann dachte ich mir, dass es sich bei halbwüchsigen Kindern vermutlich genau wie bei kleinen verhält: wenn es zu ruhig ist, ist es sehr verdächtig. Ich fand beide Kinder fest schlafend in ihren Betten. An sich ein Anblick, der Mutterherzen erfreut. Wenn er sich jedoch um 20 Uhr abends bietet, weiß ich zumindest bei meinen Kindern, dass ich erstens den späten Abend nicht für mich allein habe, dass zweitens auch mein Nachtschlaf wegen der Fönattacken und Kochexzesse der Brut mindestens gefährdet ist, wenn nicht gar vereitelt wird, und dass man drittens zwei Pandabären in den nächsten Morgen herausschickt. Und so war es. Man nennt es wohl Lebenserfahrung.

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