Dienstag, 24. Juni 2014

Doppelbelastung

Jetzt wird's körperlich anstrengend. Aber wir müssen alle Opfer bringen.
Zum 18 Uhr-Spiel schaffe ich es nicht, weil ich zu lange arbeiten musste. Als ich dann - immerhin noch während der ersten Halbzeit - zu Hause ankomme, warten die Nachbarn bereits drängend auf mich. Dummerweise muss ich sie enttäuschen: das Drängen der Tochter, sie bei ihrem Französischprojekt zu unterstützen, ist größer. Ich füge mich den Notwendigkeiten und assistiere. Zusätzliche Anspannung entsteht dadurch, dass der Sohn alle dreißig Sekunden rotierend den Stand des Fußballspiels in den Raum blökt oder lautstark seinen Wunsch nach "Fritiertem Toast mit fettem Käse, wie in dem Laden in NYC, in dem nur Latinos waren" äußert. Sollte er wieder einem Wachstumsschub haben? Die Tochter hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, da der Fernseher in ihrem Rücken lustig flimmernde Bilder übermittelt. In der Pause muss natürlich auf RTL II umgeschaltet werden, was die Französisch-Attraktivität weiter verringert. Ich muss Machtworte sprechen und deutlich machen, dass ich auch schönere Vorstellungen meines Feierabends kenne.  Bis zum 22 Uhr-Spiel habe ich meine fremdsprachliche Unterstützung zum Glück hinter mich gebracht, während die Tochter noch beständig weiter schreibt und coloriert. Der Sohn ist durch seinen Fett- und Kohlenhydrat-Flash derartig wach, dass er das späte Spiel mit uns, also den Nachbarn verfolgen möchte. Und ich dachte, ich hätte jetzt endlich frei? Das Leben ist kein Wunschkonzert.

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