Dienstag, 29. November 2016

Summertime, and the Living is Easy...

Wer war es eigentlich, der die Vor- und Weihnachtszeit als besinnlich und gemütlich bezeichnet hat? Ich finde, derjenige gehört posthum erschossen. Meine Adventszeit ist einigermaßen durchgetaktet und generalstabsmäßig geplant. Und ich bin recht sicher, ich bin kein Einzelschicksal. Am Anfang steht jedes Jahr das Adventskranzbauen. Meist zu einer Zeit, zu der ich mir noch nicht eingestanden habe, dass der Sommer vorbei ist. Nahtlos darauf oder schon währenddessen folgt der Adventskalender. Hier gilt es je nach häuslicher Besetzung mindestens 48 Tütchen zu beschicken. Allein die Beschaffung von derart vielem Klein- und Süßkram hält auf Trab. Doch es kommen noch Basteln und Aufbau hinzu. In ruhigen Minuten kann man sich dann noch mit der saisonalen Deko beschäftigen: wo war nochmal der Erzgebirgsnussknacker? Der muss doch irgendwo sein? Ein gutes Jahr ist es, wenn man bei der Suche nach der Dekoration im Keller nicht auf Ratten trifft, ein weniger gutes, wenn man ihnen oder ihren Hinterlassenschaften begegnet.  Sollte zwischendrin noch Leerlauf entstehen, kann dieser mit Keksebacken bekämpft werden. Wenn der Adventskalender erfolgreich installiert ist, auch das nicht ganz trivial, beginnt sofort die Auseinandersetzung mit Nikolaus. Hier gilt es immer größer werdende Schuhe und Stiefel zu befüllen. Ich danke dem Herrn dafür, dass meine Kinder meine eher kleinen Füße geerbt haben. Wichtig bei den letzten beiden Aktionen: dass die Kinder nicht live bei der Vorbereitung dabei sind. Oftmals bedeutet das blöderweise, erst gegen 23 Uhr mit ihr anfangen zu können. Das geht zwangsläufig von der Nachtschlafzeit ab. Denn leider handelt es sich bei den Saisonvorbereitungen nur um eine unbezahlte Nebentätigkeit. Hauptberuflich mache ich etwas Anderes. Und das ist auch gut so. Nach dem 6. Dezember kann die Suche nach Weihnachtsgeschenken losgehen. Häufig kollidiert dieser Zeitpunkt mit meinem Jahresurlaub, auf den die abgewrackte Pandamutter geschickt wird. Zum Glück kann man sich auch in Spaniens Sonne (hoffentlich!) mit Weihnachtsgeschenken befassen, seit es dieses neue Internet gibt. Da ich mich aktuell in der Post-Adventskranz-Pre-Adventskalender-Phase befinde, reagiere ich meist nicht allzu gelassen auf Äußerungen der Art, man habe seit September alle Geschenke beisammen, oder Nachfragen, ob ich schon die meisten, wenn nicht gar alle Weihnachtsgeschenke besorgt habe. Ich habe mich noch nicht einmal nach Wünschen erkundigt (siehe oben).

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