Donnerstag, 17. November 2016

Funny Friends

Der Countdown läuft. Noch eine Woche. Dann, sage ich voraus, werden sich die Nachbarn demontieren und zerfleischen. Es geht jetzt schon los. Mit schnippischen Mails, Buh- oder Zurufen aus den verschiedenen Lagern und Getuschel in den Hausecken. Manch' einer dächte, es ist doch nur eine Wohnungseigentümerversammlung (schönes deutsches Wort übrigens). Aber ein solch' sorgloser Mensch kennt unser Haus nicht. Allein der Tagungsort ist ein Politikum: einberufen wurde die Versammlung in unsere Halle. Dort sei es jedoch zu kalt. Finden all' die, die letztes Jahr in ihrem Wunsch, ihre Gesinnung allen im Dorf zur Schau zu stellen, dort Flüchtlinge unterbringen wollten. Selbst der beheizbare Nebenraum sei zu kalt, denn da ziehe es. Ob sich nicht jemand finde, der seine Wohnung für den Zweck öffne. Es mag schon langsam Vorweihnachtszeit sein, doch ich werfe meine (unglaublich) christliche Gesinnung über Bord und lasse die heilige Familie nicht ein. Aus Gründen. Ich finde, es sollten sich die Wohnungen derjenigen öffnen, die unbedingt eine Dachbegrünung durchbringen wollen. Deswegen müssen wir schließlich Ende November zusammensitzen. Ich oute mich als ignorante Ökosau: ich möchte das Gründach nicht. Auch aus Gründen. Diese werden in den Hintergrund treten. Denn - wie heißt es so schön in den Statuten von "Die Wahrheit" der taz: "Warum sachlich, wenn es persönlich geht."

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