Montag, 14. November 2016

Schwer empathisch

Aktuell ist das vorherrschende Gefühl in mir Mitleid. Seit Mittwoch denke ich darüber nach, wie viele unter Mühen entstandene War-Ja-Klar-Dass-Hillary-Einzieht-Artikel unwiederbringlich im Müll gelandet sind. Als ich den Kindern gegenüber äußerte, Hillary tue mir fast ein wenig leid, winkten diese vehement ab. Dazu sei sie zu Scheiße. Sie haben ja recht. Und trotzdem geht es mir mit ihr wie mit dem Vater meiner Kinder. Wenn er sich nicht so verhalten hätte, wie er es tat, könnte man glatt Mitleid mit ihm haben. Besonders arm dran sind jedoch die vielen US-Amerikaner, die die Wahl ihres neuen Präsidenten genauso wenig verstehen wie wir, die nur noch viel stärker von ihm betroffen sein werden als wir.
Auch fühle ich mit den Menschen, die für eine geringe Pauschale Winterdienste leisten. Dass sie jetzt schon Anfang November ran mussten. Und neben Schnee und Eis auch noch mit zentnerweise Laub zu kämpfen hatten. Einziger Lichtblick daran: uns sind zum größten Teil die Laubpuster erspart geblieben. Auch die Unfallchirurgen tun mir leid. Sie stehen doch wieder von frühmorgens bis spätabends am Tisch, weil auf gefrorenem Laub sicher noch viel häufiger als nur auf nassem ausgerutscht wird.
Vielleicht am allermeisten tue ich mir selbst leid: da gibt es den tausendsten Tatort, und dann ist er mit Charlotte Lindholm. Das haben wir alle nicht verdient.

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