Dienstag, 22. November 2016

Endlich Einsicht

Wieder einmal zeigt sich, ich verstehe einfache Zusammenhänge nicht. Um dies zu offenbaren, ist Schmollen wichtig. Derzeit geht es darum, dass ich die Tochter am kommenden Wochenende nicht gerne alleine zurückließe. Blödsinn, schließlich ist sie doch schon so gut wie erwachsen. Dass sich mir die Reife derzeit nicht präsentiert, kann nur mit meiner Begriffsstutzigkeit zusammenhängen. Die Verabredung mit ihrer Cousine spricht doch von ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein. Mein Anliegen, ich sähe es lieber, sie übernachte von nächstem Samstag auf Sonntag bei ihrer Freundin, wird mit guten Argumenten quittiert. Sie gehe Sonntagvormittag doch zum Mandolinenunterricht, das sei von uns aus praktischer. Mein Einwand, dass sie letzten Sonntag ebendiesen Unterricht wegen Chillens habe ausfallen lassen, ist Zeichen meiner Kleinlichkeit. Was verstehe ich schon von Bedürfnispyramiden Siebzehntejähriger? Richtig: nichts. Dass mich auch die Tatsache nicht zuversichtlicher stimmt, heute früh eine gute halbe Stunde gebraucht zu haben, um Küche und Essplatz in mitteleuropäischen Hygienestandard zurückzubringen, liegt auch an meiner Kurzsichtigkeit, vermute ich. Bestimmt kam das Chaos viel mehr vom Bruder. 
Wenn ich schon beschränkt bin, zeige ich mich zumindest einsichtig. Das ist doch der erste Schritt.

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