Freitag, 15. März 2019

Wo ist das blaue Band?

Seit mindestens zwei Wochen ist genau das Wetter, das der Sohn so schätzt: regnerisch, grau und kühl. Ich frage mich einerseits natürlich, was ich in der Aufzucht falsch gemacht habe; andererseits, warum er dann nicht häufiger draußen ist, wenn er es doch so schön findet. Irrationale Mutterlogik eben. 
Mir, die ich wegen alltäglicher Frondienste zwangsläufig öfter das Haus verlassen muss, ist echter Bilderbuchfrühling lieber. Gestern dachte ich mir: „Wenn schon nicht das Wetter, dann wenigstens die Kleidung.“ Ein blöder Quiddje-Anfängerfehler, zugegeben. Denn genau in dem Moment, als mir auf dem Arbeitsweg bewusst wurde, dass ich mich besonders beeilen muss, lag ich wegen rutschigen Geläufs und ungeeigneten Schuhwerks schon auf der Nase. Nicht ganz: in meinem Bemühen, das neue Ersatzteil unbedingt zu schützen, landete ich in fast perfektem Telemark auf dem Knie. Ein wenig Punktabzug wird es wohl für die den Boden leicht touchierende, abstützende Handfläche gegeben haben. Hoffentlich hat mich niemand gesehen! Ein Wunsch, der in der leblosen Hafencity zum Glück zumeist erfüllt wird. Neben dem angeschlagenen Knie musste ich als Verlust auch einen intakten Schuh beklagen. Dies erschwerte den restlichen Arbeitsweg zusätzlich zu Knieschmerzen - und hatte zur Folge, dass ich noch später als befürchtet ankam. Um nicht die weiteren Strecken des Tages im gleichen Geeier zu begehen, nahm ich mir eine provisorische Reparatur des geschlachteten Schuhs vor und bat den Kollegen erst um eine, letztlich um vier Büroklammern. Das Ergebnis erinnert an eine zonale Improvisationsarbeit. Wir hatten ja nichts.

Detailgetreue Betrachter werden feststellen, hier wurden nur drei Büroklammern verbaut. Die vierte (bzw. erste) ist auf dem Altar meiner handwerklichen Unfähigkeit geopfert. 
Egal. Schnee (Regen?) von gestern. Heute ist wetterunabhängig Flamingo Friday. Oder Pelikan Pfreitag wie mancheiner sagt.

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