Montag, 18. März 2019

Warum?

Immer noch bin ich meiner Brut dankbar, weil sie damals die Warum-Phase anders als viele andere Kinder nicht exzessiv ausgelebt haben. Mag an meinen unwirschen Reaktionen gelegen haben, wenn ich das Gefühl hatte, es ging nicht darum, Dingen auf den Grund zu gehen, sondern nur um das Kommunikationsritual. Ein wenig stolz bin ich, meines Wissens nie die Antwort „Weil das so ist!“ gegeben zu haben.
Heutzutage gibt es drei zentrale Fragen nach dem Warum, die sich mir wiederum im Zusammenhang mit meinen Kindern stellen: 
Warum schaffen es die pubertierenden Kinder, wenn doch ihr Hirn angeblich wegen Umbaus großflächig geschlossen ist, genau die Bemerkungen fallen zu lassen, die maximal verletzend sind?
Warum verstehen selbst einigermaßen intelligente Kinder nicht, dass die bei ihnen so beliebten Feuchttücher (nicht immer für den vorgesehenen, aber immer für einen guten Zweck) nur dann ihrem Namen Ehre machen, wenn man die Verpackung schließt?
Warum können sie nicht längerfristig ankündigen, wenn sie aushäusig übernachten, damit sich ihre Mutter auf ihre Sturmfreiheit einstellen und vorbereiten kann?
Letzteres Phänomen hatte zumindest ein Gutes: unfreiwillig und unbewusst war ich zum St. Patrick‘s Day adäquat gekleidet, weil ich in Ermangelung der Wechselwäsche den grünen Celtics-Hoodie nach meinem ungeplant möglichen Sleepover auch am Folgetag trug. 

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