Sonntag, 24. März 2019

Eine Hauptstadt, die ist lustig

Auch wenn ich mich am Berliner Hauptbahnhof so zuhause fühle wie etwa in Mexiko-City, ist es doch schön wieder einmal in der alten Heimat zu sein. Anfangs, nach sieben überwundenen Stockwerken von Hbf tief bis zum S-Bahnsteig steckt noch die Hamburger Taktung in mir. Ich ärgere mich etwa 15 Sekunden, das ich auch hier nur die Rücklichter meiner S-Bahn sehe. Dann sehe ich auf der Anzeige, die nächste folgt in einer Minute. Berlin im Frühling, ein Sehnsuchtsort. Der Braunkohlegeruch wird übertüncht vom schweren Duft der Baumblüte. Die Spree glitzert malerisch. Am S-Bahnhof Tiergarten noch schnell ein Foto vom 17. Juni, ehe die nächste S-Bahn die Sicht versperrt (wiederum eine Minute!).
Wie eine Rentnerin kommentiere ich Veränderungen („Hier war doch früher Bolle.“, „Warum heißt Wertheim Karstadt?“). 

Überall Philosophie am Straßenrand. Doch das Glück, wie auch jedes Wochenende, währt zu kurz. Schon bald geht es zurück in die Hansestadt. Um dort aus dem ICE zu steigen und am U-Bahnsteig mit der Anzeige „9 Minuten“ empfangen zu werden. Welcome back!

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