Samstag, 1. September 2018

Für und Wider

So schön es auch ist, überraschend wieder in heimatlichen Gefilden zu sein, birgt die Präsenz im beschaulichen Dorf doch ein paar Nachteile: Es wird bewusst, was ich alles aus Gründen verpasse. Die Lange Nacht der Literatur, Harbour Front und so. Von der Teilnahme an Demonstrationen gegen Nazis, Fremdenhass und all‘ den Rotz will ich gar nicht sprechen. 
Auf der anderen Seite erhöht meine Anwesenheit hier die Begehrlichkeiten bei der Brut. Der Sohn mopst mir bei jeder Gelegenheit die Stützen, um damit halb laufend, halb fliegend durch die Wohnung zu turnen. Mein Argument, er solle doch die Vorgängermodelle für seine sportlichen Experimente nutzen, wird gerne mit „Die haben wirklich weniger Grip!“ abgetan. Die Tochter ist sehr neidisch auf den coolen Greifer, der mir laut der Physiotherapeutin erlaubt, auch „alles unter Kniehöhe“ aufzuheben oder zu bearbeiten. Ohne Not stellt die Tochter sich natürlich viel geschickter mit dem Objekt der Begierde an als ich.
Vermutlich weiß ich einfach nicht, wie gut es mir geht.

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