Freitag, 28. September 2018

Jetzt ist aber mal gut!

Heute plagt mich die Sehnsucht. Nach den Liebsten, nach ihren Stimmen, nach körperlicher Nähe, nach der Großstadt, nach Zuhause, ja, selbst nach meiner pütschernden Teekanne. Auf wundersame Weise muss ich an die Werbung einer vor ein paar Jahren großflächig tapezierten Kampagne gegen Erektionsstörungen denken: „Weil Sehnsucht nicht einfach aufhört“. So ist es wohl. Und doch weiß ich, was ich ab Montag alles vermissen werde. Den Zimmerservice, fertige Mahlzeiten, dass ich nicht als Einzige langsam durch die Gegend eiere (obwohl, wie rief mir letzthin eine Rehabilitandin ohne Stützen hinterher, als ich sie auf dem Weg zu einer Behandlung überholte: „Du zitterst aber ganz schön ab auf deinen Krücken!“ Wenn sie meint...), die kreischenden Möwen, ansonsten die Ruhe und natürlich den Blick aus dem neunten Stock. Denn merke: in der Bausünde lebt es sich meist schöner als mit dem Blick darauf.



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