Sonntag, 29. März 2015

Sommerzeit

Vor lauter Fremdbestimmung, Kalorienzählen und Kratzen kam ich gestern nicht zum Schreiben. Wieso? War doch Wochenende, mag man denken.
Es kam so: für den Umzug einer Freundin hatten wir in Ermangelung körperlicher Fähigkeiten das Catering zugesagt. Das hieß Kuchen backen und Chili kochen. Dann musste Pustelpüppi versuchen, den gelangweilt-genervten Kellenschlag einer professionellen Kantinenkraft bei der Essensausgabe zu imitieren. Er gelang mir leider nicht. Zum Glück fehlen mir die notwendigen fleischigen Oberarme (siehe auch: Kalorienzählen), aber für die Authentizität wären sie schön gewesen. Vorher habe ich noch ein wenig Kistentetris auf dem zu befüllenden  Dachboden gespielt, was Spaß gebracht hätte, hätten die Pusteln davon nicht einen neuen Schub bekommen.
Wieder Zuhause angekommen begrüßte mich der Sohn mit den Worten: "Was gibt's zu Essen? Wo ist denn das Chili?" Spätestens das gemahnte mich daran, dass auch der eigene Haushalt noch Kalorien braucht. Gedacht, getan. Als die Einkäufe gegen 18 Uhr endlich erledigt waren, brachte mich das Jucken fast um. Ein Bad und exzessives Eincremen mussten her. Unterdessen hatten es sich der Sohn und seine Freundin auf dem Sofa vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Ein Blick ins Fernsehprogramm ab 20 Uhr zeigte mir, dass es nicht nötig sein würde, die beiden von ihrem Platz zu vertreiben. Schließlich betrieben sie edukatives Fernsehen, weil sie sich "Django Unchained" im amerikanischen Original ansahen. Auf die Vorbereitung der morgigen Präsentation hatte ich keine Lust. Im Zweifel wäre auch nichts Gutes dabei herausgekommen.
Was blieb? Das Bett. Vor 22 Uhr muss ich eingeschlafen sein. Und doch fehlt mindestens eine Stunde Wochenende.

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