Sonntag, 22. März 2015

Schmalzstullen und Fernsehen

Während ich daran arbeite, mein Gewicht zu drosseln, ist es erklärtes Ziel des Sohnes, seinen BMI über 20 zu bekommen. So divers kann das Leben unter einem Dach sein. Im Zuge der Maßnahme "BMI 20+" klärte er mich gestern darüber auf, dass er eigentlich ganz gerne Schmalz esse. Das habe er mal bei Opa probiert. Als vorbildliche Mutter habe ich ihm gestern nicht nur Gänseschmalz besorgt, sondern auch noch ein Graubrot gebacken. Zum Abendessen hatte er 500g warmes Brot, die entsprechende Menge Schmalz (das er allerdings überraschend dünn auf die Scheiben schmiert), 125g Tortillachips und ein Schälchen Avocadocreme. Dazu kredenzte man einen Liter Fanta. So weit, so normal. Ein wenig verwundert war ich lediglich über seine Bemerkung zur Mahlzeit: "Was Schmalz für die Pickel ist, ist Wasser für die Blumen."
Welch' poetisches Wort zum Sonntag.
Ich dagegen habe mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Ich habe den Muskelkater des Todes, weswegen ich es heute früh fast nicht geschafft hätte, die Spülmaschine auszuräumen. Eigentlich überraschend, dass die Brut auf diese Ausrede noch nicht gekommen ist. Bei mir ist es wahr. Diagonale Beanspruchung des Oberkörpers geht gar nicht. Weit gefehlt, wer jetzt denkt, ich habe Sport betrieben. Ach, was! Ich habe uns gestern Nachmittag kurzentschlossen einen neuen Fernseher gekauft, als ich im Fachhandel ein passendes Angebot fand. Der alte regte sich, wenn überhaupt, nur noch auf gutes Zureden, und auch diese Wunderwaffe versagte nun nach und nach. Deshalb wollte ich den Neukauf auch gleich mitnehmen und transportierte ihn alleine etwa einen Kilometer zu Fuß durch die Stadt. Da war er wieder, der Nachteil des autolosen Daseins. Der Karton eines Gerätes mit 106cm Bildschirmdiagonale ist verdammt sperrig, kann ich sagen. Da soll noch einer sagen, Fernsehen verleite zu Untätigkeit!

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