Freitag, 13. März 2015

Besagter Freitag 2.0

War klar, dass dieser Tag nicht einfach durchläuft. Ich weiß es jetzt schon. Und das hat nichts mit self-fulfilling prophecies zu tun. Denn ich wusste es schon am Donnerstag dem Zwölften oder hätte es schon am Mittwoch dem Elften wissen müssen. Der arme Freitag der 13. wird also vollkommen zu Unrecht beschuldigt.
Die Tochter war am Mittwochmorgen von der Treppe ihres Hochbettes gefallen, hatte sich die Zehen verletzt und klagte über Schmerzen. Das hatte sie mir bereits am Abend zugetragen, als ich wie üblich zu spät von der Arbeit kam. Der Bericht alleine hätte mich stutzig machen sollen. Ich sah mir die Verletzung an, wunderte mich zwar über die abgespreizte Zehenposition, befand aber, dass keine Schwellung zu sehen sei. Einmal pusten und wird wieder. Gestern Vormittag kam dann eine whatsapp-Nachricht: jetzt seien die betroffenen Zehen doch geschwollen. Ich empfahl einen Arztbesuch, doch das Kind traute sich alleine nicht. Mama brachte abends Salbe mit. Als die Tochter den Fuß eincremte und ich das blaue Grauen sah, wuchs mein schlechtes Gewissen ins Uferlose. Ich wusste, wir würden den heutigen Morgen in der Notaufnahme des AK St. Georg verbringen. Einem Ort, in dem wir vor langer Zeit mit Handschlag begrüßt wurden. 
Es ist nicht nötig, stundenlang einen Plattenspieler "Itsy Bitsy..." plärren zu lassen; ich gestehe auch so: "Ja, ich bin eine Rabenmutter!"

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