Donnerstag, 19. März 2015

Agentin mit Herz

In den letzten Tagen hatte ich keine repräsentativen Tätigkeiten bei der Arbeit. Was zur Folge hatte, dass ich ob meines Räuberzivils von den Greenpeace-Kollegen wieder für eine von ihnen gehalten, gegrüßt und geduzt wurde. Stutzig werden sie erst, wenn ich den Fahrstuhlknopf für den sechsten Stock drücke, der mich als Initiative-Mitarbeiterin verrät. Doch da ist es meist schon zu spät. 
Beeindruckend finde ich, dass alle Greenpeace-Kollegen den Fahrstuhl benutzen, auch wenn sie nur in den zweiten Stock wollen oder aus dem Zweiten kommen. Egal, wir hams ja, ist doch eh Ökostrom!
So erfuhr ich einiges an Greenpeace-Interna. Zum Beispiel, dass Heinz etwas mit Physik zu tun hat und Österreicher ist. Eine echte Kollegin hatte ihn ("mit deiner physikalischen Bildung") nach einer derangierenden Anfahrt gebeten, ihr zu bestätigen, dass sie auf dem Fahrrad bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h und einem Gegenwind von 4 km/h eigentlich 24 km/h fahre. Selbst ich Physikpfeife weiß, dass das nicht stimmt! So antwortete Heinz: "Das geht sich nicht aus." Die Kollegin stieg aus dem Fahrstuhl aus. Unter uns meinte Heinz dann, dass die Frage zu komplex sei, um sie auf die Schnelle zu beantworten. Klar, er ist doch Österreicher, da braucht jedes Wort drei Minuten.
Außerdem erfuhr ich von anderer Seite, dass "im Energieraum jetzt wieder Platz" sei. Energieraum! Das klingt unglaublich sexy. Nach Scotty und Leonard Nimoy, Gott hab' ihn selig. Vielleicht sollte ich doch das Stockwerk wechseln?

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