Montag, 21. Juli 2014

Zirkelbezug

Schön ist der Sommer in unserem beschaulichen Dorf. Wir Zurückgebliebenen erfreuen uns an der Ruhe. Keine lärmenden Schüler, kaum kreischende Kinder. Wem nach Seeluft ist, der bewegt sich im Schatten der Bäume hundert Meter zur Außenalster. 
Auch ich darf das alles miterleben. Gut, am Sonnabend erntete ich einige verwunderte Blicke, als ich mit dem Fahrrad durchs Dorf brauste. Erst Zuhause fiel mir auf, dass ich einen Blumenkranz auf dem Kopf hatte.
Derartig tiefenentspannt werde ich auch immer besser darin, die Anrufe des Sohnes, es sei langweilig mit Oma und Opa, aber er wolle keinesfalls mit Papa in den Urlaub fahren, er wolle nach Hamburg zurück, zu ignorieren. Obwohl die Taktung zunimmt, je näher der Urlaub mit dem Vater rückt.
Einzig die Tochter kann sich freuen, einige hundert Kilometer entfernt zu sein, nachdem ich gestern auf ihrem Hochbett wieder einmal das Grauen gesehen habe.  Neben einem schneegleichen Bett aus benutzten Taschentüchern, durchsetzt von zusammengeknüllten Socken befand sich eine Vielzahl gebrauchten Geschirrs, das eingestaubt (!) war. Um hierauf ruhig zu reagieren, brauche ich noch mindestens vier Wochen kinderfrei. Woraus wohl nichts wird - siehe oben.

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