Sonntag, 26. April 2020

Normal

Wie wahrscheinlich fast jeder Mensch, der aktuell noch ein bisschen Zeit für Spielereien hat, habe ich eine Corona-Playlist erstellt. Für ihr Cover schmücke ich mich mit fremden Federn, denn das Virus-Modell hat mein Bruder aus Lego gebaut. Wie viel sinnvoller als mit Musikzusammenstellung kann man die Lockdown-Zeit doch verbringen! Ich tröste mich damit, dass beides aus Selbstfürsorgegründen sinnvoll war.
War anfangs die Intention der Musikauswahl für gute Laune zu sorgen - daher auch keine Beteiligung von Element of Crime, um erstens die Stimmung nicht wieder zu drücken und zweitens den Sohn nicht zu erzürnen -, verfolgt die Zusammenstellung jetzt noch ein weiteres Ziel: den Krach zu übertönen, den einschlägige Nachbarn mit dem Umbau ihres Balkons ungeachtet der umliegenden Home Offices, Telefonkonferenzen, der Feiertage und des erhöhten Ruhebedürfnisses zu jeder erdenklichen Tageszeit verbreiten. (Ich sage nur: Wenn es selbst der tiefenentspannten Tochter zu laut wird...) So hat sich mit den Wochen auch die Musikfarbe etwas geändert: weniger Feelgood, mehr wummernde Bässe und durchdringende Stimmlagen. Wenn es so weitergeht, könnte ich mir gar eine Aggro-Playlist überlegen. Da dieses Genre als eigentlich friedliebender Mensch nicht zu meinen Masterfragen gehört, nehme ich gerne Vorschläge über The Clash, Nirvana, Type O Negative und Iggy Pop hinaus entgegen.

Eine kleine Änderung entgegen meiner oben genannten Maximen musste ich am Ende doch vornehmen: „Immer da wo du bist bin ich nie“ von Element of Crime hat es in die Auswahl geschafft. Es ist schließlich unser Table Tennis Theme.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen