Donnerstag, 2. April 2020

Goldene Zeiten

Wie tragisch, dass Harald Juhnke unser Glück nicht mehr erleben darf: „keine Termine und immer leicht einen sitzen“ beschreibt die aktuelle Lage vieler doch recht treffend. Doch will sich bei mir die wahre Freude nicht recht einstellen. Das mag daran liegen, dass eine Beschränkung aufs Häusliche im Winter leichter umzusetzen wäre als im Frühling. Denn letztere ist einfach die beste Jahreszeit. Dank Sommerzeit und Umlaufbahn lange hell, Freude über jeden Sonnenstrahl und jede bunte Blume, die uns aus diesem düsteren Schwarzweißfilm befreien, zwitschernde Vögel, Vorfreude auf laue Sommernächte, das schöne Hellgrün, Frühlingsgefühle eben. Heutzutage sagte man wohl: Ein Hurensohn, wer den Herbst besser findet.
Da dachte ich Anfang des Jahres, nach der Scheidung sei nun - anders als in den letzten zwölf Jahren - das erste Frühjahr, das mir nicht durch einen meinen Geburtstag ignorierenden, fremdgehenden, nicht-ausziehenden/ausziehenden, eklige Krankheiten unterjubelnden, intrigierenden, als-Vater-nicht-existenten Mann verhagelt wird. Merkwürdig, immer um diese Jahreszeit gab es die dicksten Brocken zu verkraften. 
Es bleibt die gute Gewissheit, dass ich nicht ganz falsch lag mit meiner Prognose. An ihm lag es dieses Jahr wirklich nicht.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen