Sonntag, 19. August 2018

T -4

Genießen geht anders. Aber genutzt habe ich ihn dennoch, meinen letzten Tag für einige Wochen, an dem ich ausschlafen durfte. Vermutlich ist im Bett Liegen und Lesen keine wirkliche Abwechslung zu den nächsten Wochen. Aber wenn ich nun mal meinen Vormittag so verbringen möchte. Zumal es NOCH so viele Positionen gibt, in denen es sich liegen lässt. Über die aufgedeckte Inkonsistenz der Broschüre „Ihr Weg zur neuen Hüfte“ möchte ich gar nicht nachdenken: heißt es, man müsse sich als Frau beim Sex im Anschluss an die Operation sechs bis zwölf Wochen auf drei Stellungen beschränken (S. 48), sagen sie an anderer Stelle, für sechs Monate unerlaubte Bewegungen seien Hüftbeugungen von mehr als 90°, Oberschenkelbewegungen über die Körpermitte hinaus und Innendrehungen des Oberschenkels (S. 45). Auf Letzteres ließe sich zur Not verzichten. Aber ansonsten klingt es für mich eher nach einem halben Jahr mit relativ viel Entsagung - in vielerlei Hinsicht. 
Was ich an diesem Drömelvormittag immerhin geschafft habe: den dubeligen eReader prall mit Lektüre zu füllen. So häufig wie das Ding aus dem WLAN fliegt, war alleine diese Aufgabe ein hartes Stück Arbeit. Wenn auch mehr für den Daumen und für die Ausgeglichenheit. Für diese ist übrigens nicht förderlich, Playlists zu haben, in denen Johnny Cashs Interpretation von „Hurt“ enthalten ist.

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