Sonntag, 29. Januar 2017

Demnächst mit Twinset und Perlenkette

Am Ende ist das Kind trotz anderer Optik doch Tochter ihrer Mutter. Die erste Lesung eines meiner Texte fand gleich im Literaturhaus statt. Die Tochter trat gestern nach drei-vier Monaten Mandolinenunterricht zum ersten Mal im Großen Saal der Laeiszhalle auf. Hamburger Instrumental-Wettbewerb - Konzert der Kinder und jugendlichen Preisträger. Wenn, dann eben richtig. Ebenso wie ich damals war sie nur eine unter vielen Akteuren. Egal, das große Ganze zählt. Mein Problem mit the big picture war lediglich, dass ihr Lehrer immer genau vor ihr herumhampelte, dass ich kaum brauchbare Fotos schießen konnte.

Man wird es uns hoffentlich nachsehen, dass wir in der Pause gleich im Anschluss an ihrem Auftritt gingen. Es lag nicht daran, dass mich nur mein eigenes Kind interessiert hätte; ehrlich! Der Grund für den etwas überstürzten Aufbruch war die Ansammlung deutscher/russischer/asiatischer,  überambitionierter Eiskunstlaufeltern. So etwas habe ich noch nie erlebt - und die Tochter geht seit zwölf Jahren auf die Brecht-Schule, die sich Hochbegabtenförderung auf die Fahne schreibt. Am liebsten hätte ich die ganze Zeit geschrieen: "Entspannt lebt es sich besser!" Doch auch ich habe eine gute Kinderstube genossen, also unterdrückte ich den Wunsch. Schweren Herzens.

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