Donnerstag, 25. Februar 2016

Reminiszenzen

Gestern Abend fragte mich der Sohn, ob ich für den kommenden Tag Möhrenkuchen backe. Kam mir unmotiviert vor. Bis mir einfiel, worauf er anspielte, verging einige Zeit, die er mit Auslassungen darüber füllte, wie grauenvoll ebendieser Kuchen sei ("Liegt nicht an dir, Mama. Deiner ist bestimmt besser als die anderen. Aber der ist einfach eklig." usw. usf.). Dann dämmerte es mir. Der Zweiundfünfzigste des Gatten, seines Vaters. Und ich hatte tatsächlich Möhren eingekauft! Ich verkündete, dafür seien jetzt andere zuständig. Sie könne BESTIMMT auch einiges an der Kuchenform. 
Ohne es öffentlich zuzugeben, hatte ich vorher sogar schon an ihn gedacht. Das lag an der Todesnachricht über Peter Lustig. Der wiederum hatte seine (dritte, glaube ich) Frau nämlich genau nach uns am 27. August 1998 auf dem Standesamt Charlottenburg geheiratet. Die Zweckoptimistin in mir sagt: wenigstens diese Ehe hat "Bis der Tod euch scheidet" wörtlich genommen.

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