Donnerstag, 11. Februar 2016

Manöverkritik

Wieder einmal hatte ich gestern Abend wenig Zeit, mich um die Kinder zu kümmern. An den Steuerunterlagen 2014, die noch zusammengetragen werden mussten, lag es nicht. Der Job war ob meiner peniblen Ordnung in wenigen Minuten erledigt. Ach, ich vergaß, online funktioniert Ironie nicht.
Was mich von der Brutpflege abhielt, war die Konditortätigkeit. Mit Ausnahme des Backwerks für sie selbst und für eine besondere Kollegin ist ihnen das ein Dorn im Auge. Irgendwie verständlich. Mutter kümmert sich nicht um sie und es riecht verlockend, ohne dass sie etwas davon hätten. 
Trotzdem konnte ich Studien zu meinen Kindern anstellen: 
Die Tochter fragte mich, ob es bei der Arbeit auch irgendjemand anderen gebe, der mal Kuchen für Kollegen backe. Ich nannte den Namen einer Kollegin. "Ach, dann bekommt er zwei Kuchen zum Geburtstag?"
Der Sohn freute sich zuerst bei der Herstellung: "Ah, du machst Pfannkuchen?" Ich antwortete, dass es keine Eierkuchen (!) werden und fragte, ob er welche wolle. Blöde Frage meinerseits, streichen wir aus dem Protokoll. Ich kannte also mein Abendprogramm nach dem Kuchenbacken. Als kleine Erinnerung bekam ich vier Eier (Größe XL, versteht sich!) herausgelegt. Als typischer Zweitgeborener assistierte der Sohn mir dann beim Spülmaschine-Ausräumen. Man muss die Mutter bei Laune halten. Als der Kuchen fertig war, meinte der Sohn, er sehe aus, als ob er für einen Kleinkindergeburtstag sei. Ich konnte ihm nicht begreiflich machen, dass mir ein zwanzigster Geburtstag auch so vorkomme. 

Und überhaupt: was beschwert er sich? Schließlich sind die vielen übrig gebliebenen Schokobons in seinem Schlund gelandet.

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