Samstag, 10. Oktober 2015

Na, endlich!

Heute erleben wir also endlich den Saisonhöhepunkt. Eigentlich schon gestern, denn ich wollte in den nächtlichen, letzten Zügen meiner Vorbereitungen den Sohn schon anquaken, er solle sich gedulden, er habe noch keinen Geburtstag. Doch, meinte er, ich solle mal auf die Uhr sehen. Tat ich; da stand 23:04 Uhr. Ich triumphierte wie Olli gegenüber Stan. Meine Hochstimmung währte nicht lange. Denn der Sohn erinnerte mich an meine Unfähigkeit, die Uhrzeit am Backofen auf die saisonale Zeit einzustellen (Sommerzeit, dass ich nicht lache!). Er hatte recht, sein Geburtstag war bereits angebrochen.
Auch auf die Schnelle ganz gut gelungen, fand ich. Unter Auferbietung sämtlicher Geduld aller Beteiligten war der Sohn in seiner jovialen Feiertagsstimmung bereit, Auspacken und Kuchenessen auf den Morgen zu vertagen.
Seine Freundin wie auch ich wirkten dann vor 9 Uhr morgens gleichermaßen unausgeschlafen. Aber der Jubilar war unerbittlich, hatte er doch bereits seine Feierverkleidung angelegt: Adidas T-Shirt, Shorts und die Adidas-Inka-Wollmütze.
Der frischgebackene Fünfzehnjährige zeigte sich in Topform. Er pustete die Kerzen in Bestzeit aus. Freute sich lauthals über jedes Geschenk. Die grandiose Torte kommt übrigens von seiner Freundin. I accept defeat when I get to know it.
Bei der Herstellung fragte ihre Mutter sie, ob das Geburtstagskind ein achtjähriges schwules Mädchen sei, wie sie uns erzählte. Das brachte die Tochter dazu, uns ihre Interpretation des nahezu gleichnamigen Titels von Fettes Brot darzubieten. Endorphingeladen skandierte sie anschließend überraschend lautstark: "Wohlstand ist nicht gleich Profit!". Dabei war ihr sehr wichtig, dass sie 'Profit' so ausspricht, als ob man es mit Doppel-T schriebe.
Wie gut, dass Geburtstage auch im letzten Quartal des Jahres nicht besinnlich abgehalten werden müssen.
Wen es interessiert: mir ist schlecht von dem ganzen Süßkram.

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