Montag, 24. August 2015

Vice-Champion of Reframing

Die Tochter ist wohlbehalten zurück und doch macht sich in mir Leere breit. Der Künstlerroman ist schon ausgelesen. So etwas Stand zu befürchten. 
In erprobter Zweckoptimismusmanier musste ich mich also auf meine Kernkompetenzen berufen, die drei 'K': Kalorien, Kochen, Klären. Seit dem Seminar in der letzten Woche nenne ich die Strategie allerdings nicht mehr Zweckoptimismus sondern 'Reframing'.
Dank mütterlicher Intuition gab es zum gestrigen Abendessen genau das, wovon die Tochter und die Freundin während des Festivals geträumt hatten (ohne dass ich davon gewusst hätte, denn Informationen aus Wilhelmsburg hatte ich keine - in Worten: null): Nudelauflauf. Ein echtes Sonntagsessen eben. 
Mein schlechtes Gewissen ob der uninspirierten Kost hielt sich erst recht in Grenzen, als der Vater der Kinder pünktlich zum Abendessen einen seiner beliebten Spontanbesuche einlegte. Er brachte der Tochter einen Zeitungs-Centerfold mit dem packenden Titel "MOPO testet: Fleischsalat aus dem Supermarkt" mit. Außerdem nörgelte er, dass die Tochter schon zurück sei und den letzten Festivaltag nicht vollständig ausgenutzt habe. Pennystretchers unite! Meinen Einwurf, irgendwann sehne man sich eben nach einer Dusche und einer echten Toilette, ließ er bestenfalls halbherzig gelten. 
Es ist alles gut, so wie es ist.

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