In einem vergleichbaren Austragungsort war ich das letzte Mal Anfang der Neunzigerjahre. Das kam so: für einen miesen Berliner Radiosender arbeitend hatte ich für Harald Juhnkes 'Barfuß oder Lackschuh'-Tour im ICC Freikarten angeboten bekommen. Dank asiatischer Gesichtsbeherrschung konnte ich mich wenigstens noch höflich für das Angebot bedanken. Mein Glück, denn die damaligen "Schwiegereltern" und ihr Sohn, waren sofort Feuer und Flamme. Blöderweise musste ich als Eintrittsberechtigung mit. In diesem Fall wichen Veranstaltungsort und Künstler wenigstens nicht voneinander ab. Eine Informationsbörse für Gehhilfen und Berliner Spießertum Hand in Hand mit den Darbietungen des deutschen Frank Sinatra. Dieser stellte unmissverständlich unter Beweis, dass New York und Berlin kulturell wie räumlich gleichermaßen entfernt liegen. Das West-Ost-Gefälle war umso erstaunlicher, als ich Frank Sinatra schon immer schlimm fand. Immerhin, die Gäste waren begeistert, meine auch, was quälende Zugaben zur Folge hatte.
In meinem jungen Kopf reifte die Erkenntnis: "Nie wieder Kongresszentren!"
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