Mittwoch, 12. November 2014

Weltraumforschung

Ursprünglich bin ich zu Facebook gekommen, weil ich dachte, die Kinder dahingehend nicht reglementieren zu können, wenn ich selbst nicht weiß, wie es geht. Schnell stellte ich fest, dass mir diese Möglichkeit Spaß bringt. Wie es so schön dummdeutsch heißt: niederschwellig mit Freunden und vor allem Bekannten und Verwandten in aller Welt in Kontakt zu bleiben oder zu kommen. Außerdem konnte ich, ganz Profi, den Kindern Vorgaben machen: kein Echtname, keine Porträtfotos.
Auch einen Gutteil meiner zugegeben rudimentären Whatsapp-Fähigkeiten habe ich meiner Tochter zu verdanken (der Sohn ist, ganz typisch, kein Heavy User). Ihr muss es wie Die-Geister-Die-Ich-Rief vorkommen. Denn die Elterngruppe, die ich ob meiner herausragenden Skills einrichten sollte, wollte sie mir wegen ungebührlicher Peinlichkeit verbieten. Verkehrte Welt.
Bei Twitter war es anders. Dazu hatten die Kinder eine dezidierte, negative Meinung, die ich im Originalwortlaut hier nicht wiedergeben möchte. Lustig auch die Diskussion mit den Kindern, die Stein und Bein schworen, dass das Raute-Zeichen nie im Leben so heiße, denn man nenne es doch seit Menschengedenken "Hashtag". Hinzukommt, dass ich das Prinzip von Twitter nicht begreife. Ich schaffe es nicht, beispielsweise meinen (oder heißt es "mein"?) Blog dort zu verlinken.
Überhaupt Blog: der (das?) kam hauptsächlich deshalb zustande, weil die Kinder, immer öfter, wenn ich über ihre Aussprüche schmunzelte, hinterherschoben: "Mama, das postest Du jetzt nicht bei Facebook!" Es mussten also neue Wege gefunden werden. Hilfe bekam ich von einer Kollegin, die mir Virtualpfeife erklärte, wie leicht es sei. Und sie hatte Recht! Auch wenn ich bestimmt nicht ansatzweise alle Features nutze.
Seit Längerem ist es nun so, dass die Kinder immer andere Kanäle nutzen. Ja, ja, der Niedergang Facebooks... Im Grunde betreibe ich mit zwei halbwüchsigen Kindern gelebte Trendforschung. Auch die Genderdifferenzierung kann ich live beobachten. Egal, jedenfalls nutzen sie neben den nahezu klassischen Smartphone-Funktionen fast nur noch Instagram (beide) oder Snapchat (die Tochter). Bei Instagram liefern Sie sich wahre Schlachten, wer für was mehr Likes oder Kommentare bekommen hat. Sie benutzen bestimmt noch viele weitere Kanäle, deren Namen ich nur noch nicht aufgeschnappt habe.
Mich überfordert das! Denkt auch mal jemand an die armen Mütter, die keine Digital Natives sind?

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