Freitag, 5. Oktober 2018

Schon wieder!

Es ist wieder soweit. Heute ist das neue Album von Element of Crime herausgekommen - und es bleibt mir nichts anderes übrig, als die Kinder mit ebendieser Dauerbeschallung zu quälen. Die Tochter wird den akustischen Terror beherrscht durchstehen. Ihre Contenance wurde wahrscheinlich etwas aufgebaut, als sich ihre beste Freundin letzthin euphorisch über das literarische und neutral über das musikalische Oeuvre Sven Regeners äußerte. In jedem Fall hat sie erst einmal die Flucht ergriffen und übernachtet bei ihrem Freund.
Der Sohn wird sich weniger wacker halten. Ich weiß es, denn ich kenne ihn nun schon seit bald 18 Jahren. Er wird die Augen rollen, entnervt aufstöhnen, lautstark meckern und selbst Spott-EoC-Texte erfinden, indem er gleichermaßen sinnlos wie phantasievoll Wörter aneinander reihen wird. Auch das kenne ich schon. Letzteres hat immerhin Unterhaltungswert. Ungefähr wie seine Übersetzung eines Liedes „von 50 Pfennig“, die er uns gestern vortrug: „Verdammt, Heimi, du warst der Mann in der Hochschule, Heimi.“
Ein Trost bleibt auch ihm. Er hat die geliebte Pfeffermühle. Zu dieser pflegt er eine innige Beziehung. Er fragt jeden und jede, ob er oder sie nicht noch Pfeffer auf seinem oder ihrem Essen benötige. Knäckebrot mit Nougatcreme? Egal, ein Angebot, das man nicht ablehnen kann! Eigentlich ist die Mühle, die nicht wirklich eine ist (eher ein Kratzer, den man mit dem Daumen betätigt), gar nicht Teil unseres Haushaltes. Sie gehört in den meiner Eltern. Also riet ich dem Sohn vor ein paar Tagen, er möge die Mühle doch zurückbringen. Er antwortete: „Wieso? Warum sollen wir nicht auch etwas Spaß haben, wenn Oma und Opa nicht da sind?“
Er hat ja recht. Und wenn es ihm über diese schwere Phase hilft...




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