Dienstag, 6. März 2018

Sturmfrei

Morgen Abend ist also meine kinderfreie Zeit zu Ende. Meine Gefühle sind durchaus gespalten. Vorwegschicken muss ich, dass es kinder- oder sturmfrei doch nicht ganz trifft. Die Tochter war ja im Lande. Mit ihrem Auftauchen war also jederzeit zu rechnen. Und da sie zwischendrin zweimal krank war, war es sogar wahrscheinlicher als sonst. Dass auch ich während der Urlaubszeit des Sohnes darnieder lag, vereitelte dann endgültig Abende gepflegter Ein- oder Zweisamkeit. Ein wenig kam mir die Zeit vor wie damals, als Schule oder Kita es leider zu selten einrichten konnten, meine Brut synchronisiert auf Klassen- oder Kinderfahrt zu schicken. 
Doch ich will nicht undankbar klingen. Fast ausschließlich selbst produzierter Dreck und ebensolche Schmutzwäsche haben ihren Charme. Genauso wie Wochenendeinkäufe, von denen man nicht mit Gorillaarmen zurückkehrt, weil es nicht zentnerweise vegane Kalorien in die eigene Höhle zu bringen gilt. Auch mit einer für eine Person überdimensionierten Wohnung kann ich sehr gut leben. In der Zukunft wird nicht alles schlecht. 
Und doch freue ich mich wie Bolle auf den Shaolin-Mönch mit den seriösen Augen. Ich weiß jetzt schon, dass ich morgen Abend viel zu früh am Flughafen sein und Spurrillen in den Boden tigern werde.

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