Freitag, 16. März 2018

Die vertauschten Köpfe

Merkwürdig fühlt es sich an, vom Sohn ständig ermahnt zu werden aufzuhören. Es war doch immer mein Spruch, den Kindern zum Beispiel mantramäßig nahezulegen, nicht mit der Zahnbürste im Mund durch die Wohnung zu rennen oder gar die Treppe auf und ab zu springen. Doch langsam scheinen wir die Rollen zu tauschen. Ich rolle mit den Augen, wenn der Sohn mich auffordert, das Kratzen zu unterlassen. Und zwar weniger charmant als es sonst seine Art ist. Ich weiß selbst, dass es nichts bringt, aber die Pusteln jucken nun mal wie blöde. Vollends um meine mütterliche Position gebracht fühlte ich mich dann gestern Abend, als er mich fragte, was mit mir los sei, ich sei schon seit zwei Tagen merkwürdiger Stimmung. Das ist doch mein Satz, meine Frage! Was du kannst, kann ich schon lange, dachte ich - und antwortete mit einem jugendlichen „Nichts!“.

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