Dienstag, 20. März 2018

Fast geschafft

So schön es auch ist, abends in trauter Dreisamkeit auf dem Sofa zu sitzen, so störend ist es, dass das ohnehin nicht geringe Mitteilungsbedürfnis meiner Kinder beim Fernsehen noch deutlich zunimmt. In dem Punkt ist in diesem Leben wohl keine Veränderung mehr zu erwarten. Was von jeher zur Folge hat, dass ich der Handlung im Fernsehen nur visuell folgen kann. Dies geht in einigen Genres ganz gut - schließlich habe ich eine jahrelange Expertise -, in manchen bleibt es schwierig. Man stelle sich nur Geschichtsdokumentationen mit einzelnen Personen vor einer dunkelgrauen Wand vor. Meiner lautstarken Kommentare wie „Ich möchte da zuhören!“ überdrüssig (stören auch den eigenen Rede- oder Performanceflow), ist der Sohn dazu übergegangen, mir Untertitel für Hörgeschädigte einzublenden. Wahrscheinlich altersgemäß. Zwar bin ich von seinem technischem Vermögen beeindruckt, aber es löst mein Problem nicht wirklich. Denn seitdem bin ich damit beschäftigt, Diskrepanzen zwischen Gesprochenem und Geschriebenem aufzudecken. Und davon gibt es viele. Außerdem braucht man den Ton dafür auch. Wirklich traut vereint waren wir drei dann in unserem Unmut über den Bayerischen Rundfunk. Dieser Schweinesender bietet doch glatt keine Untertitel für die hochspannende Reportage über Uschi Glas an. Das ist doch wieder typisch!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen