Sonntag, 22. November 2015

Alles unklar

In der Nacht träumte mir, ich treibe Sport. Ich zog unendliche Bahnen in der Alsterschwimmhalle. Also gar nicht so absurd wie es im ersten Moment klang. Seit dem Aufwachen frage ich mich nun, ob ich beim Mentalsport auch entsprechend Kalorien verbrannt habe. Bestimmt! Es musste also ein Sportlerfrühstück her. Glücklicherweise ist das nahezu baugleich mit einem Ich-Fress-Dir-Die-Haare-Vom-Kopf-Teenager-Frühstück. Blöderweise habe ich genau die fünf Minuten aus den 1.440 des Tages erwischt, an denen der Heranwachsende keinen Hunger hat. Liegt daran, dass er mal wieder die Nacht zum Tag gemacht hat. Das wiederum liegt daran, dass sein Zimmer und vor allem sein Bett dermaßen vollgemüllt sind, dass er lieber auf dem (nicht ausgeklappten) nur unwesentlich weniger zugemüllten Sofa im Wohnzimmer schlafen möchte. Dort allerdings sind die Ablenkungsmöglichkeiten deutlich vielfältiger: Fernseher, Apple-TV und nicht zuletzt die Daddelkonsole. Das Ganze bei Flutlicht; da ist an Schlaf kaum zu denken. 
Wo wir gerade bei Unordnung sind: gestern Morgen spielten sich hier Dramen ab. Der Sohn wollte mit seiner Freundin Shoppen gehen. Nein, das ist noch nicht das Drama! Er fand sein Taschengeld nicht. Da ich keine herzlose Mutter bin, assistierte ich ihm nach einer halben Stunde bei der Suche. Hinter der Waschmaschine fanden sich zwar diverse Shampooflaschen und zwei Einzelsocken (vor lauter Wollmaus kaum zu erkennen), aber kein Geld. Des Suchens überdrüssig änderte der Sohn die Strategie. Er bezichtigte seine Schwester, das Geld genommen zu haben. Sie konterte, das habe sie nicht nötig, es sei der 21. und sie habe immer noch Geld zur Verfügung. Wasser auf die Mühlen des Sohnes. Mit seinem Geld habe sie natürlich Reserven. Zu mir gewandt: "Sie braucht das Geld für eine Abtreibung." Manchmal ist es doch ein Fluch, eine phantasievolle Brut zu haben.

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