Dienstag, 21. Juli 2015

Urlaubstag 6

Dieser Morgen fühlt sich nicht wie der eines Urlaubstages an. Zum einen weil mir noch der Terminstress des letzten Tages anhängt (Termine werden besonders anstrengend, wenn man sie leicht verspätet erreicht, um dann festzustellen, dass sie eigentlich eine gute Stunde eher gewesen wären), zum anderen weil der Wecker wie an einem Arbeitstag klingelt. Die Tochter fliegt in Urlaub. Eine Woche, nur in Begleitung dreier Gleichaltriger. Dem frühen Aufstehen ist es zu verdanken, dass ich mich bei diesem einschneidenden Erlebnis nicht wie sonst in Tränen auflöse. Wenigstens weiß ich die Tochter für heute kalorisch gut versorgt, da sie zum frühen Frühstück die ganze Sushi-Box verhaften konnte, die ich gestern Abend darzureichen vergaß. Zum Abendessen gab es auf Wunsch der Tochter (schließlich Abschiedsessen!) vegetarisches Cordon Bleu (Die Tochter: "Schmeckt genau wie das echte, wie machen die das? Selbst der Schinken. Aber dafür musste kein Tier sterben!"; der Sohn: "Wie blöd ist das denn? Da machen sie ein vegetarisches Schnitzel und dann packen sie Schinken rein?" ; die Tochter: "Nein, auch der Schinken ist vegetarisch!"; der Sohn: "Ih!"), Kartoffeln und - jetzt wird es jahreszeitlich-typisch - Rosenkohl. Von diesem erwartete das Kind, dass er genauso zubereitet werde wie bei Oma. Ich: "Auch mit Mandeln?"; die Tochter: "Nee, das muss nicht. Aber so zerkocht." Das habe ich geschafft. Wir Mütter sind doch Heldinnen.

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