Montag, 13. Juli 2015

Multitasking

Ein Naturgesetz will, dass meine Teenagerbrut ihre Sprechflashs bekommt, wenn ich gerade fernsehe. Während ich mich sonst häufig freue, überhaupt eine Reaktion - und sei es nur Ja, Nein, Gut oder ähnliches - zu bekommen, bin ich zur Fernsehstunde nur bedingt begeistert. Besonders wird es, wenn die Tochter - wie letzthin - versucht, mir die Handlung eines Films wiederzugeben, während ich versuche, einen anderen zu sehen, vielleicht sogar zu verstehen. Die Gute-Mutter-Hälfte in mir freut sich über ihre hinzugewonnenen Fähigkeiten seit der Vorschulzeit: sie kann unterdessen die Handlung relativ schnörkellos erzählen (jeder, der mal ein fünfjähriges Kind dabei erlebt hat, weiß, was für ein Gewinn das ist!). Die andere Hälfte möchte sich nur auf den Bildschirm konzentrieren können und träumt von den goldenen Zeiten, als die Kinder um acht Uhr abends verlässlich im Bett lagen. Diese Wünsche nicht offenbar werden zu lassen, ist die eigentliche Kunst der Elternrolle.

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