Freitag, 9. Mai 2014

An einem Freitagnachmittag im Mai

Eine prototypische Kommunikation.
Bei der Arbeit klingelt mein Telefon, auf dem Display erscheint die Mobilnummer des Sohnes (Festnetz ist bekanntlich außer Gefecht). Anfänglich längeres Schweigen auf meine üblichen Begrüßungsfloskeln, dann aus der Stille heraus: "Mama, ich habe einen Splitter im Fuß. Es blutet."
Ich: "Oh, was ist denn passiert?"
Sohn: "Die alte Frau ist tot."
Ich: "???"
Sohn: "In der Küche, die Frau, sie ist runtergefallen und kaputt gegangen. Und ich bin reingetreten."
Zur Erklärung: in unserer Küche steht (stand) in einer Nische in der Höhe von 3,50 Meter eine Venusfigur aus Gips. 
Ich: "Kann es sein, dass sie dein Basketball erwischt hat?"
Sohn: "Nein."
Ich: "Wie ist sie dann kaputt gegangen?"
Sohn: "Na, mein Essen war fertig, da musste ich den Basketball loswerden und dann habe ich ihn weggetan."
Ich: "In 3,50 Meter Höhe 'weggetan'?"
Sohn: "Es blutet." Er legt auf.

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