Donnerstag, 8. Juli 2021

Tag 21

Das Pilotprojekt „Paradoxe Intervention“ ist gescheitert. Den englischen Spielern zuzuhalten, um somit ihre Niederlage zu provozieren, hat nicht funktioniert. Im Gegenteil, sie haben sich einen Sieg erschlichen. Erst mit dem ungerechtfertigten Elfmeter (kein Tor aus dem Spiel heraus geschafft) und anschließend mit der daddelnden Ergebnisverwaltung. Jetzt heißt das Finale doch Italien gegen England. In meiner zweckoptimistischen Haltung konnte ich immerhin zwei positive Aspekte dieser Wendung finden: Erstens wird das Spiel zumindest deswegen spannend, weil holzende Engländer auf nahtodsimulierende Italiener treffen. Zweitens ist mir nun der Ausgang des Spiels vollkommen gleichgültig. Echte Sympathien hege ich für keine Mannschaft. Als ich diese Theorien im Laufe der gestrigen Partie vortrug, erntete ich bei letzterem deutliche Widerworte. Die englische Mannschaft müsse verlieren. Aus Prinzip. Dieses Naturgesetz war mir bisher nicht bekannt. Aber als angepasste Zweitgeborene füge ich mich natürlich dem Gebot der Gruppe. Für Opposition fehlt mir der Antrieb. Außerdem war dafür unser EM-Studio trotz falscher Ausgänge und UEFA-Schwachsinn zu schön. Mal sehen, was mir als neuer Fan der italienischen Mannschaft zu deren Erbauung noch einfällt. Ich habe schließlich drei spielfreie Tage lang Zeit.



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