Dienstag, 20. Juli 2021

Hinterher

Das Wochenende mit Ausflug an die See wirkt noch nach. Zum Glück nicht in verbrannter Haut. Sie sah gestern schon wieder sommerlich gefärbt aus, nun muss sie lediglich mit ihrer vorzeitigen Alterung klarkommen. Vielmehr bin ich gedanklich in Teilen noch andernorts verhaftet. 
Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde mir bewusst, dass diese Drahtzäune mit Steinfüllung nicht nur als Schallschutzmauern an Autobahnen stehen, sondern - zumeist etwas niedriger - auch in zahlreichen Vorgärten. Als ich diese Erkenntnis überrascht zur Sprache brachte, klärte mich ein mir nicht unbekannter Mann auf, dass diese Art des Claim-Absteckens stellenweise recht verbreitet sei. Ja, er brachte mir gar den Namen für diese Scheußlichkeiten bei. Sie heißen Gabionenzäune. Endlich lernte ich mal wieder ein neues Wort. Das will sich in meinem mitgealterten Hirn jedoch nicht so richtig festsetzen. Als Service an dieser Stelle: die Eselsbrücke „Gladiolen“ ist nur bedingt tauglich. Doch am Sonntag sah ich nun die Steigerung, sozusagen den Gabionenzaun 2.0 - ja, den gibt es! Ein Stahldrahtgitter, in das Plastikfolien mit aufgedruckten Steinen geflochten wurden. Ich stellte mir vor, wie die Hausbesitzer an kalten, dunklen Winterabenden traut Folie durch Draht weben und zum krönenden Abschluss oben rechts stolz eine 5 auf die Folie kleben (die Hausnummer befand sich wirklich darauf). Wenn das nicht deutsche Gemütlichkeit ist, dann weiß ich auch nicht.



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