Montag, 20. Mai 2019

Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang

Nachdem es sehr spät begann, jagte dieses Wochenende ein Höhepunkt den nächsten. Meine Füße sehen das allerdings anders. 
Freitag am späten Abend ein Konzert, stehend verbracht, Ehrensache.
Sonnabend viele Einkäufe: Geburtstagsutensilien für den nahenden Vater, Kalorien für den Sohn und Last Shopping vor Abflug in den Postsozialismus. Auf der Habenseite: weniger Stehen als am Vorabend. Dafür mehr Strecke. Irgendwas ist immer. Für die Füße weniger erfreulich als fürs Herz war dann das überraschende, Glück, mit meiner Geschenkkleinigkeit das bisher opulenteste Präsent des diesjährigen Jubiläums übergeben zu haben.
Sonntag dann - wer hätte es gedacht? - wieder Stehen. Da drei Stunden Konzert nicht ausreichen, war der HVV so nett, die S-Bahnfahrt zur Hin- und Rückfahrt so dicht gedrängt zu gestalten, dass nichts blieb als - wie soll es anders sein? - Stehplätze. Doch wer braucht schon Füße, wenn er Sven Regener singen und trompeten hören kann? Richtig: niemand! 

Anfangs verwunderte uns die vergleichsweise geringe Deutschlehrerzauseldichte; die langjährige Testreihe zeigte bisher andere Ergebnisse. Dann fiel uns ein, dass viele von ihnen vielleicht noch nicht rechtzeitig aus den Ferien zurückgekehrt waren. Die These wurde gestützt durch ein Flugzeug nach dem nächsten, das über den Himmel des Stadtparks in Richtung Fuhlsbüttel zog.
Die kurze Zeit im Bett verbrachte ich anschließend anstelle von tiefem Schlaf mit der Frage, was eigentlich an einer Hüfte noch wehtun kann, wenn sie großflächig ausgeräumt wurde. Egal, solange sie es beim frühen Aufbruch nicht mehr tut. Jetzt beschäftigt mich nur noch, was wohl Endoprothese auf rumänisch heißt. Zu mehr ist ein verschlafenes Hirn am Montag nicht fähig.

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