Freitag, 19. April 2019

Gründonnerstag

Gestern war der erste und bisher leider auch einzige Tag, an dem man unbeschadet barfuß durch unsere Wohnung gehen konnte. Ich habe das Bußetun vorgezogen und bereits am Mittwoch der Karwoche drei Stunden geputzt. Ohne Unterlass - zugegeben, auch ohne übertriebenen Ehrgeiz -, obwohl es einer der ersten lauen Frühlingsabende war und ich vorher fast zehn Stunden an der eigentlichen Werkbank zugebracht hatte. Ich überlege noch, ob Einsatz und Gewinn in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Genau wie ich darüber nachdenke, ob die Hautreaktion auf Wasser und Reinigungsmittel schlimmer ist als die auf die unsäglichen Putzhandschuhe. Ich glaube noch immer, mich mit den stinkenden Handschuhen für die falsche Option entschieden zu haben.
Ebenso schwierig: die Entscheidung, was ich an einem solchen Tag anziehe. Nicht nur, dass es morgens kalt, tagsüber warm und abends lau ist. Es hilft auch nicht, dass ein „Gefühlter Flamingo Freitag“ liturgisch eigentlich eine andere Bezeichnung trägt. Am Ende wurde wieder nichts dem Zufall überlassen. Der grüne Flamingoschal, ein grünes Kleid, grüne Leggins, grüne Sandalen - über die Unterwäsche hülle ich mich in Schweigen; nur so viel: grün - und über allem eine dicke Jacke, die mir nur in grauer Ausführung vorlag. Ich habe ganz offensichtlich nichts anzuziehen und muss wohl shoppen gehen, sobald es der Kirchenkalender statthaft findet.



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