Sonntag, 30. Dezember 2018

Jetzt aber!

Wenn nicht jetzt, wann dann (wer jetzt einen Ohrwurm hat, dem ist auch nicht zu helfen)? Es wird Zeit zu resümieren. Hier also mein Jahresrückblick 2018. Ein überraschend aufregendes Jahr, fand ich.
Januar 
Die Tochter wird schon 19 und der Sohn absolviert mündliche Prüfungen. Seine Eloquenz kennend machten sie mir keinen Puls. Ihm stattdessen schon etwas mehr. Am Ende ohne Not, denn er hat alles bestens gemeistert.
Februar 
Der Sohn verreist zum ersten Mal ganz alleine. Dass er allein fliegt, war weniger aufregend. Dass er mehr als drei Wochen für sich im Ausland verbringt, schon mehr. Natürlich habe ich mir vollkommen umsonst Gedanken gemacht, er hat alles bestens gemeistert.
März 
Ein 120 Liter-Oster-Beagle stößt zu uns. Nach Ostern übt er sich in Klavieretüden.

April 
Der Schnee schmilzt endlich. Dennoch kehre ich anlässlich meines Geburtstages Hamburg den Rücken zu und verbringe eine Woche in Spanien. Sogar mit den Kindern. Zum Ende des Monats gab es  überraschend noch ein Konzert-Highlight: Element of Crime in Lübeck. Zu meinen Jahreshöhepunkten gehörte das Trucker-Lesbenpaar, das hinter uns stand, von denen die eine wohl nur wegen Sven Regeners Trompetenspiel vor Ort war. Jedenfalls skandierte sie gleich zu Beginn lautstark - damit er es auch hören möge: „Sven, blas‘ mir einen!“
Mai
Es verdichten sich die Hinweise, dass meine Hüfte ausgetauscht werden muss. Wenn das Röntgenbild bei den Profis wahlweise „Ach, du Scheiße!“ oder „Damit hätten wir Sie schon vor 5-10 Jahren hier erwartet“ hervorruft, könnte es Zeit werden. Ich mache einen OP-Termin für Ende des Sommers aus. 
Juni
Was als Feierzeitraum geplant war, entpuppt sich als Rohrkrepierer. Trotz blamabler Fußballmomente entwickelt sich der Monat zum Ende hin doch noch hervorragend. Während des Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft habe ich besseres Programm, zumal ich abends noch dem Once-In-Your-Lifetime-Konzert beiwohnen darf: David Byrne ist zwar auf dem Papier nicht mehr der Jüngste, aber seine Bühnenshow ist unbeschreiblich gut.

Und dann werde ich auch noch zum ersten Mal in meinem Leben Trauzeugin - ach, was sag‘ ich: Schirmherrin! Mehr geht in einem Monat nicht.
Juli
Wer jetzt denkt, nun kann nichts mehr kommen, der hat nicht mit dem Blutmond gerechnet. Optisch gar nicht so spektakulär, aber das Drumherum ist dann doch erste Klasse.
August
Nachdem das Rekonvaleszentenbett unter Mühen und Fluchen aufgebaut ist, und ich mich von der schlechteren Hälfte meiner Haare getrennt habe, kann ich mich zum Ende des Monats mehr oder weniger beruhigt unters Messer begeben.

September 
Den Bombensommer darf ich an der Ostsee noch verlängern. Nicht unbedingt Urlaub, aber auch nicht ganz schlecht. Selbst wenn Publikum und Setting größtenteils gewöhnungsbedürftig sind, entschädigt der Blick für vieles. Und fit geworden bin ich außerdem.

Oktober 
Während Muddie in der Muckibude Muskeln trainiert, wird der Sohn volljährig. Jetzt habe ich also zwei erwachsene Kinder. Mit meinem Alter hat das bestimmt gar nichts zu tun.

November 
Per se ein Unmonat kann er dieses Jahr wenigstens mit ein paar schönen Literatur- und Kulturveranstaltungen aufgewertet werden. Hinzukommt mein erstes echtes Date nach dem Besuch des Ersatzteillagers. Außerdem habe ich meine Eingliederung zur Arbeit aufgenommen. 2018 hatte überraschenderweise schlechtere Zeiten als den November.
Dezember 
Das furiose Finale eines aufregenden Jahres. Es beginnt mit einer langen Sonntag-/Montagnacht erst mit zweien, dann mit einem der Lieblingsautoren. Dann Rückschläge bei der Arbeit. Direkt danach endlich Urlaub. Dort überraschend viele Sonnenstunden. Genau das Richtige als Vorbereitung auf die Feiertage daheim. Und schwupps ist das Jahr schon wieder um.


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